Studie zu "Digital Natives" Junge Deutsche wollen nicht in der digitalen Wirtschaft arbeiten

Berlin · Die große Mehrheit der sogenannten "Digital Natives" kann sich laut einer Studie nicht vorstellen, für ein Start-Up zu arbeiten oder ein Unternehmen im digitalen Sektor zu gründen. In Krisenländern wie Spanien und Italien sieht es jedoch anders aus.

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Foto: ap

Wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Vodafone Instituts für Gesellschaft und Kommunikation hervorgeht, glaubt nur eine Minderheit (je nach Land zwischen zehn und 18 Prozent), dass die Digitalisierung auch Arbeitsplätze schaffe. Für die Studie zu Arbeitsmarkt, Beruf und Digitalisierung ließ das Institut in sechs europäischen Ländern jeweils 1000 junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren befragen. Zwischen 27 und 41 Prozent sähen die Digitalisierung der Arbeitswelt gar als Bedrohung an. Für 76 Prozent der Deutschen liege die Gefahr der Vernetzung ihres Lebens im steigenden Stresslevel.

Junge Spanier bereit für den digitalen Wandel

Während der Studie zufolge nur 13 Prozent der Deutschen Interesse an einer Karriere in der digitalen Wirtschaft haben, können sich 35 Prozent der Tschechen und Italiener sowie fast 40 Prozent der Spanier vorstellen, dort zu arbeiten. Ein wichtiger Grund dafür ist nach Angaben der Studien-Autoren die insgesamt schwierige Arbeitsmarktsituation in den Ländern. Fast die Hälfte der befragten Deutschen lehne eine Unternehmensgründung ab, weil sie mit zu viel Arbeit verbunden sei.

Generell wird Digitalisierung positiv bewertet

Von den Jobaussichten und dem steigenden Stress abgesehen, empfänden die jungen Europäer die Digitalisierung dennoch positiv: 86 Prozent der Briten sind laut Studie überzeugt, dass ihre Vorteile überwiegen; in Spanien sind es 74, in Italien 70, in Tschechien 73 sowie in Deutschland und den Niederlanden jeweils 69 Prozent. Auf digitale Technik verzichten könne der Großteil der Befragten sowieso nicht mehr: 83 Prozent von ihnen gab an, dass digitale Technologien "integraler Bestandteil ihres Lebens" seien.

Insgesamt blickten 43 Prozent der jungen Deutschen positiv in die Zukunft und gingen davon aus, dass sie ein besseres Leben führen könnten als ihre Eltern. In den Krisenländern Spanien und Italien sind der Studie zufolge dagegen nur 29 beziehungsweise 23 Prozent davon überzeugt.

(AFP)
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