Seltsame Struktur löste Euphorie aus Wie Atlantis wieder nicht entdeckt wurde

Düsseldorf (RPO). Es war nur eine Frage der Zeit: Seit Anfang Februar können Internet-Nutzer mit der Software Google Ocean die Weltmeere erforschen. Am Freitag meldet das britische Blatt "Daily Telegraph", dass ein Nutzer die versunkene Stadt Atlantis entdeckt haben will. Die Aufnahmen sehen tatsächlich erstaunlich aus. Doch es war wieder einmal nichts.

Atlantis bei Google Ocean entdeckt?
5 Bilder

Atlantis bei Google Ocean entdeckt?

5 Bilder

Die vermeintlich auffällige Struktur am Meeresboden befindet sich rund tausend Kilometer westlich von Afrika im Atlantik — ungefähr auf der Höhe der kanarischen Inseln. Zu sehen ist ein Rechteck, durch das zahlreiche Linien laufen. Mit ein wenig Phantasie erinnert das Gebilde an einen Stadtplan. Die fragliche Fläche ist rund 21.000 Quadratkilometer groß und damit etwas größer als das Bundesland Hessen.

Charles Orser, Ärchäologe an einer New Yorker Universität, nannte den Fund "faszinierend". Die Stelle passe gut zu den antiken Beschreibungen des Schriftstellers Platon (427 bis 347 Vor Christus). "Man sollte sich das mal genau ansehen", sagte Orser gegenüber der englischen Boulevard-Zeitung "The Sun". Diese brachte die Geschichte in großer Aufmachung. "Ist das Atlantis?" lautet die Schlagzeile.

Am Nachmittag erteilte Google selbst den Atlantis-Jüngern einen Dämpfer. Laut "Mail online" haben die Software-Macher eine recht nüchterne Erklärung für den Fund: Google Ocean gewinnt seine riesigen Datenmengen mit einem Schiffsonar. Die Linien spiegelten lediglich den Kurs des Schiffes wider, das zuvor den Meeresboden vermessen hatte. Es handele sich um ein "Artefakt der Datensammlung", erklärte eine Sprecherin des Internet-Konzerns. Schade!

Das mystische Inselreich Atlantis fasziniert die Menschheit seit mehr als 2000 Jahren. Die Legende geht zurück auf den griechischen Denker Platon. Laut Mythos eroberten die Bewohner des Inselreichs große Landstriche Europas und Afrikas. Nach einem gescheiterten Angriff auf Athen sei Atlantis dann im Jahr 9.600 vor Christus innerhalb eines Tages in den Fluten versunken. Über die Interpretation des Mythos streiten die Gelehrten seit Menschengedenken.

Übrigens: Zu finden ist das vermeintliche Atlantis in Google Earth unter den Koordinaten 31 15'15.53N - 24 15'30.53W

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort