Instant-Messenger WhatsApp stoppt Unterstützung alter Smartphones

Düsseldorf · Spätestens ab dem Jahresende will der Instant-Messenger WhatsApp Smartphones mit älteren Betriebssystemen nicht weiter unterstützen. Neben BlackBerry-Nutzern müssen sich auch die Besitzer von älteren Windows-Phone- und Android-Geräten nach einer Alternative umschauen.

WhatsApp nutzt seinen siebten Geburtstag und beschenkt sich selbst: Der beliebteste Messenger in Deutschland stellt dann die Unterstützung für Smartphones mit älteren Betriebssystemen ein.

Das teilte das zu Facebook gehörnde Unternehmen auf seiner Webseite mit. Nutzer werden aufgefordert, sich ein aktuelleres Smartphone zu besorgen, wenn sie WhatsApp weiter benutzten möchten. Betroffen sind folgende Systeme:

  • BlackBerry (inklusive BlackBerry 10)

  • Nokia S40

  • Nokia Symbian S60

  • Android 2.1 und Android 2.2

  • Windows Phone 7.1

Die betroffenen Versionen für das Windows Phone und Android stammen aus dem Jahr 2010. Nur noch ein geringer Prozentsatz der Kunden dürfte diese alten Betriebssysteme einsetzen. Die Geräte von Nokia und BlackBerry spielen heute kaum noch eine Rolle im Mobilfunkmarkt. Für iPhone-Nutzer hat WhatsApp derweil ein Update mit einigen neuen Funktionen veröffentlicht.

Der Handymarkt wandelt sich schnell

Als vor sieben Jahren die erste Version von WhatsApp auf den Markt kam, sah der Smarktphone-Markt noch ganz anders aus. Der App-Store auf dem iPhone war erst wenige Monate alt. 70 Prozent der damaligen Smartphone-Nutzer setzten ein Gerät von Nokia oder BlackBerry ein. Die Betriebssysteme von Google, Apple und Microsoft waren 2009 auf rund 25 Prozent der verkauften Smartphones installiert. Heute werden sie auf 99,5 Prozent der Geräte vorinstalliert.

Für Software-Hersteller sind solche Entscheidungen immer heikel. Auf der einen Seite sollen Nutzer, die alte Versionen einsetzen, nicht verprellt werden. Auf der anderen Seite wollen die Entwickler sich genügend Spielraum für die Entwicklung neuer Funktionen lassen. Außerdem ist es aufwändiger, ältere Versionen vor Sicherheitslücken zu schützen. "In den nächsten Monaten möchten wir uns auf neue Sicherheits-Funktionen und weitere Wege konzentrieren, um mit Mitmenschen in Kontakt zu treten", teilt WhatsApp mit.

Eine Milliarde Nutzer weltweit

Erst Anfang Februar hat die App eine wichtige Marke geknackt: Eine Milliarde aktive Nutzer setzen den Messenger ein. WhatsApp-Gründer Jan Koum kündigte in Januar bei einem Besuch in Deutschland an, dass die jährliche Gebühr gestrichen wird: "Die Leute sollen nicht das Gefühl haben, dass sie irgendwann von ihrer Kommunikation abgeschnitten werden, wenn sie nicht mehr bezahlen können."

WhatsApp arbeitet zurzeit an einem neuen Finanzierungsmodell: In diesem Jahr sollen Unternehmen die Möglichkeit bekommen, gegen eine Gebühr Zugang zur Kommunikation mit ihren Kunden zu bekommen. Fluglinien könnten dann beispielsweise ihre Passagiere mittels WhatsApp über Flugverspätungen informieren; Restaurantbesucher können über den Messenger Tische reservieren.

(dafi)
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