Sicherheit im Internet Vorsicht auch bei Smartphones

Berlin · Experten warnen am "safer internet day" insbesondere Smartphone-Nutzer. Ein Viertel der Deutschen surft mit Mobilgeräten regelmäßig im Internet. Auf die Sicherheit achten die meisten jedoch dabei unzureichend. Verbraucherministerin Ilse Aigner warnt insbesondere vor Internet-Banking.

Zehn Tipps zum sicheren Surfen mit dem Smartphone
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Foto: Hersteller

"Bei Smartphones und Apps sollten Verbraucher so sorgfältig auf ihren Schutz achten wie am PC", sagte Dieter Kempf, Präsident des Branchenverbands Bitkom, am Dienstag auf einem Kongress mit 250 Experten in Berlin. Anlass: der heutige Safer Internet Day.

Auch vertreten: Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU). Sie warnte Nutzer vor Internet-Banking mit Smartphones. Die internetfähigen Mobiltelefone hätten nicht das selbe Sicherheitsniveau wie stationäre Computer, sagte die CSU-Politikerin am Dienstag in Berlin. "Derzeit würde ich zum Beispiel nicht unbedingt von einem Smartphone aus ein Internet-Banking vollziehen."

Die Ministerin warnte, allein durch den Besuch mancher Internet-Seiten mit dem Smartphone könnten die Geräte identifiziert und die Telefonrechnung mit Kosten belastet werden.

Aigner verwies darauf, dass auch beim allgemeinen Datenschutz Verbesserungsbedarf bestehe. In vielen Smartphones seien persönliche Profile gespeichert, die weitergegeben werden könnten. Auch könnten Smartphones den jeweiligen Aufenthaltsort des Nutzers übermitteln, auch wenn dieser nicht eingewilligt habe.

An die Hersteller der Smartphones appellierte sie, die Sicherheit der Geräte zu verbessern. Momentan seien die Internet-Handys zwar selten Ziel von Viren und Angriffen, aber man müsse kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass Angriffe und Datenlecks zunehmen würden. Sie selber plane unter anderem ein Verbot der Abrechnung von Kosten über die Telefonrechnung ohne ausdrückliches Einverständnis des Nutzers.

Die mobilen Mini-Computer in Form von Smartphones und Tablet-PCs befinden sich unverändert auf einem Siegezsug. Bitkom-Chef Kempf sagte, 43 Prozent aller in Deutschland verkauften Handys seien Smartphones, also internetfähige Multimedia-Telefone. Sehr beliebt seien Mini-Programme, sogenannte Apps. "Mehr als 15 Millionen Handybesitzer nutzen Apps, im Schnitt sind 17 Programme pro Gerät installiert", sagte Kempf. Der Bitkom-Präsident rät, auf vertrauenswürdige Quellen von Downloads zu achten und Datenschutzerklärungen gründlich zu lesen.

Jeder dritte Mann und jede fünfte Frau hat ein Smartphone

Nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherministeriums surft jeder vierte Verbraucher mobil im Internet. Aber jeder vierte Nutzer sorgt sich um die Sicherheit seines Smartphones. Befragt wurden von 31. Januar bis 2. Februar 1.003 Bundesbürger ab 14 Jahren.

82 Prozent fühlen sich von App-Anbietern nicht ausreichend über die Verwendung ihrer persönlichen Daten informiert. 36 Prozent stört es, dass Smartphones über die aktivierte Ortungsfunktion jederzeit den Aufenthaltsort feststellen können.

Laut Umfrage besitzen ein Drittel der 30- bis 44-Jährigen und gut jeder Fünfte der 45- bis 54-Jährigen ein internetfähiges Smartphone.
Unterschiede gibt es zwischen Ost und West: In Ostdeutschland nutzen 19, in Westdeutschland 27 Prozent ein Smartphone. Nur jede fünfte Frau ist Nutzerin, wogegen fast ein Drittel der Männer ein Smartphone hat.

Die beliebtesten Funktionen bei Smartphones sind E-Mails lesen und Nachrichten über soziale Netzwerke austauschen. So prüfen 70 Prozent der Männer und 55 Prozent der Frauen täglich oder mehrmals die Woche ihre E-Mails auf dem Handy. 52 Prozent der Männer und 61 Prozent der Frauen tauschen sich in sozialen Netzwerken aus.

(APD/REU)
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