Soziales Netzwerk reagiert mit Humor auf Studie US-Forscher vergleichen Facebook mit einer Seuche

Washington · Facebook breitet sich aus wie eine ansteckende Krankheit und wird irgendwann auch wieder verschwinden – dieser Ansicht sind zumindest zwei Wissenschaftler der renommierten US-Universität Princeton. In einer Studie zeigen sie, dass das soziale Netzwerk bald verschwinden dürfte. Facebook hat bereits auf die Veröffentlichung reagiert – und zwar mit einer gehörigen Portion Humor.

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Foto: afp, Ed Jones

Facebook breitet sich aus wie eine ansteckende Krankheit und wird irgendwann auch wieder verschwinden — dieser Ansicht sind zumindest zwei Wissenschaftler der renommierten US-Universität Princeton. In einer Studie zeigen sie, dass das soziale Netzwerk bald verschwinden dürfte. Facebook hat bereits auf die Veröffentlichung reagiert — und zwar mit einer gehörigen Portion Humor.

Die Autoren der Studie studieren Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität. Für ihre Untersuchung aber nutzten sie eine Formel, mit der Biologen errechnen, wie sich ansteckende Krankheiten auf der Welt verbreiten. Ihrer Ansicht nach ist diese Formel durchaus auch auf Internetdienste anzuwenden. Weil Freunde es nutzten, nutze man es auch, stecke sich also quasi an. Und sobald die Freunde sich abwendeten, ziehe man ähnliche Konsequenzen — das soziale Netzwerk wäre also wie die Krankheit am Ende.

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Die beiden Wissenschaftler verwendeten für ihr Modell die Daten von Google Trends, also untersuchten, wie oft Facebook bei Google gesucht wird. Demnach seien die Suchanfragen für Facebook seit 2012 stark gesunken. Und so gehen die Forscher davon aus, dass die Nutzerzahlen des sozialen Netzwerkes zwischen 2015 und 2017 um 80 Prozent schrumpfen werden.

Um nachzuweisen, dass ihre Methode durchaus praktikabel ist, haben die Autoren auch noch ein Vergleichsbeispiel herangezogen: Myspace. Sie analysierten hier ebenfalls die Suchanfragen und konnten Parallelen zum Aufstieg und schließlich Niedergang der Seite aufzeigen.

Facebook erstellt eigene "Studie"

Auch wenn erst jüngst ein Bericht die Runde machte, dass sich immer mehr junge Nutzer von Facebook abwenden würden und es immer wieder Vermutungen gibt, dass der Boom des sozialen Netzwerkes nicht mehr lange anhalten wird, die Studie der beiden US-Forscher hat denn doch so einige Haken. Denn inzwischen greifen viele User mobil auf das Netz und auch auf Facebook zu. Das Netzwerk muss nicht umständlich bei Google gesucht werden, sondern kann einfach als App heruntergeladen werden. Und wer einmal angemeldet ist, hat erst recht kaum einen Grund, bei Google nach Facebook zu suchen.

Entsprechend viel Humor konnten auch die Macher von Facebook für die Studie aufbringen. Auf der Seite veröffentlichten sie eine ganz eigene "Untersuchung". Sie verwendeten einfach die gleichen Methoden wie die Forscher aus Princeton — und kamen zu ganz "erstaunlichen" Ergebnissen. Princeton, so heißt es auf Facebook, sei in Gefahr zu verschwinden. Seit 2009 sei die Anzahl von Artikel von Princeton-Wissenschaftlern in Magazinen stark gesunken. Auch die Google-Suchanfragen versprächen nichts Gutes.

Und so stellt Facebook fest: Princeton werde bis zum Jahr 2021 keine Studenten mehr haben. Ähnlich übel erginge es übrigens der Luft, die wir alle atmen. Denn auch die Suche nach "Luft" bei Google habe rapide abgenommen. Und so lautet die Schlussfolgerung, dass es bis zum Jahr 2060 wohl für uns alle keine Luft mehr geben werde.

(das)
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