Ärger über Umstellung Twitter zeigt Nutzern auch die Favoriten ihrer Kontakte

Düsseldorf · Twitter testet derzeit offenbar bei einigen Nutzern eine neue Funktion: Sie sehen in ihrer Timeline nicht mehr nur Tweets von Nutzern, denen sie folgen, sondern auch solche, die ihre Kontakte favorisiert haben. Vielen Nutzern des sozialen Netzwerks gefällt das gar nicht.

Twitter zeigt Nutzern auch die Favoriten ihrer Kontakte
Foto: afp, MSE

Mehrere Nutzer haben in den vergangenen Tagen festgestellt, dass in ihrer Timeline Tweets auftauchen, die dort nach der bisherigen Twitter-Logik nicht erscheinen dürften. Einige von ihnen posteten Screenshots, die das dokumentieren. Peter Kafka, Redakteur der Technik-Website re/code etwa berichtet, ihm sei in seiner Timeline ein Tweet eines fremden Accounts mit dem Hinweis angezeigt worden, dass einer seiner Kontakte diesen Tweet favorisiert habe.

Twitter filling my feed with stuff I didn't ask for - stuff other people follow and fav. pic.twitter.com/IVOViGF1QW

Bisher gab es drei Gründe, warum ein Tweet in der Timeline eines Twitter-Nutzers angezeigt wurde: Entweder, weil er dem Verfasser direkt folgte, weil eine Person, der er folgte, ihn retweetet (also geteilt) hatte oder weil es sich um Werbung handelte. Mit dieser Logik scheint Twitter nun - zumindest testweise - Schluss zu machen.

Bisher hatte die Favorisieren-Funktion bei Twitter keine großen Auswirkungen. Wer einen Tweet mit seinen Followern teilen will, retweetet ihn normalerweise. Viele Twitter-Nutzer greifen zur Favorisieren-Funktion, wenn sie dem Verfasser ihre Zustimmung signalisieren wollen, oder nutzen sie zum Beispiel, um sich den Tweet für späteres Lesen zu merken.

Bei vielen Twitter-Nutzern kommt die Neuerung nicht gut an. Sie kritisieren, dass Twitter damit seine eigenen Regeln ab adsurdum führe - um einen Inhalt mit seinen Followern zu teilen, gebe es schließlich die Möglichkeit des Retweetens.

.@twitter so you're showing what people favorite on my timeline now? Isn't that what a RT is for?

Viele Nutzer befürchten, dass ihre Timeline mit Meldungen überschwemmt werden könnte, die sie nicht interessieren. Falls Twitter das neue Prinzip flächendeckend einführt, würde sich der Kurznachrichten-Dienst damit von seiner Funktionsweise Facebook annähern, wo die Likes anderer Nutzer ein wichtiger Bestandteil des Newsfeeds sind.

Einigen Nutzern wurden dem Technik-Blog "The Next Web" zufolge auch Tweets von Accounts angezeigt, denen ihre Kontakte folgten - ohne, dass sie diese Tweets favorisiert hatten.

(jco)
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