„Anstiftung zur Gewalt“ Twitter sperrt Konto von US-Rapper Kanye West

New York · Kanye West hat mal wieder einen „Bock geschossen“: Der Rapper ist auf Twitter gesperrt worden, da er gegen die Regel gegen Aufstachelung zur Gewalt verstoßen habe, teilt Twitter-Chef Elon Musk mit. Das ist passiert.

Twitter hat das Konto des ehemals als Kanye West bekannten Rappers Ye gesperrt. Zuvor hatte Ye das Foto eines mit einem Davidstern verschmolzenen Hakenkreuzes gepostet. Twitter-Chef Elon Musk bestätigte die Suspendierung des Kontos in einem Tweet, indem er auf einen Post Yes mit einem wenig schmeichelhaften Foto des Tech-Milliardärs antwortete. Diesen Post nannte Ye seinen „letzten Tweet“.

„Ich habe mein Bestes gegeben. Trotzdem hat er wieder gegen unsere Regel gegen Aufstachelung zu Gewalt verstoßen. Konto wird suspendiert“, twitterte Musk. Wenig später fügte er noch hinzu, dass die Sperre nicht wegen des unvorteilhaften Fotos von ihm selbst erfolge, sondern wegen Aufwiegelung zu Gewalt.

Den bei rechten Amerikanern populären Kurznachrichtendienst Parler wird Ye nun doch nicht kaufen. Die Entscheidung sei in beiderseitigem Interesse getroffen worden, teilte das Social-Media-Unternehmen am Donnerstag mit. Parler werde aber auch weiterhin Möglichkeiten für Wachstum und Entwicklung der Plattform „für unsere dynamische Community“ ausloten.

Noch im Oktober hatte Ye einen Aufkauf von Parler angeboten. Damals teilten der Rapper und das Mutterunternehmen Parlement Technologies mit, das geplante Geschäft solle in den letzten drei Monaten des ausklingenden Jahres unter Dach und Fach gebracht werden.

Parler gehört zu jenen Online-Plattformen, die mit dem Versprechen, kaum gegen Hassrede, Rassismus und Desinformation vorzugehen, vor allem rechtskonservative, rechtsextreme und libertäre Nutzer locken. Die breite Masse haben diese Dienste nicht erreicht. An den Start ging Parler im August 2018, wurde in rechten Kreisen aber erst zwei Jahre später populär.

Im Januar 2021 ging Parler wegen seiner Rolle rund um die Erstürmung des US-Kapitols durch Anhänger des früheren Präsidenten Donald Trump vorübergehend offline. Einen Monat nach dem Angriff auf den Sitz des Kongresses gab Parler einen Neustart bekannt. In den Play Store von Google kehrte die App erst im September dieses Jahres zurück.

Zuletzt fiel Ye mit einer Serie antisemitischer Äußerungen auf, die zu seiner Verbannung von etablierten Online-Plattformen führten. Auch seine Talentagentur trennte sich von ihm, Konzerne wie Adidas kappten ihre Geschäftsbeziehungen zum Rapper. Erst am Donnerstag äußerte sich Ye in einem Interview mit dem Verschwörungstheoretiker Alex Jones lobend über Adolf Hitler.

(mzu/dpa)
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