Digitalisierung der Schulen Aufholjagd ohne Vision

Meinung · Bei der Digitalisierung von Schulen hinkt Deutschland dramatisch hinterher. Hier kommt man offenbar erst durch die Pandemie auf die Idee, dass das Thema schon früher mehr Anstrengungen benötigt hätte.

 Ein Tablet im Schulunterricht (Symbolfoto).

Ein Tablet im Schulunterricht (Symbolfoto).

Foto: dpa/Uli Deck

Die Schulen bleiben vorerst geschlossen. Gesundheit geht vor. Obwohl man seit März Zeit hatte, sich mit der Digitalisierung des Unterrichts zu beschäftigen, ist Online-Unterricht eher die Ausnahme. Als Gründe werden „fehlende Gelder für IT-Kräfte und -Material“ oder „Zeitmangel“ aufgrund des intensiven „Pandemie-Managements“ genannt. Natürlich gibt kein Ministerium und keine Schule zu, dass es eher die Visionslosigkeit der Kultusminister, die unzureichende Förderung der Digitalkompetenz von Lehrkräften sowie die Lustlosigkeit zur Improvisation sind, die dafür sorgen, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern bildungstechnisch deutlich zurückfällt. Insbesondere Dänemark wird häufig als Musterbeispiel genannt. Dort setzt man schon lange darauf, Schüler und Lehrer auf die Anforderungen des digitalen Zeitalters vorzubereiten. In Deutschland kommt man offensichtlich erst durch eine Pandemie auf die Idee, dass es sinnvoll gewesen wäre, sich schon viel früher mit der Umsetzung der seit Jahren ganz oben auf der Agenda stehenden Digitalisierung von Schulen zu beschäftigen.