Beispielloser Datenklau-Skandal Südkoreaner kündigen massenhaft Kreditkarten

Seoul · Angesichts des bislang größten Datenklau-Skandals in Südkorea haben hunderttausende südkoreanische Bankkunden aus Angst um ihre Geld ihre Kreditkarten aus dem Verkehr gezogen.

Millionen von Internet–Benutzerdaten gestohlen: Was tun?
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Foto: dpa, David Ebener

Die für die Kontrolle von Geldtransfers zuständige Behörde sprach am Dienstag von mehr als 1,15 Millionen Karteninhabern, die seit Montag ihre Kreditkarten gekündigt oder neue beantragt hätten. Grund ist ein Datenklau-Skandal bei einer Gesellschaft zur Bonitäts-Prüfung, einer Art südkoreanischer Schufa.

Die Ansturm auf die Banken wurde durch die Festnahme eines Mitarbeiters der Gesellschaft KCB ausgelöst. Der Mann soll nach Polizei- und Behördenangaben massenhaft Kundendaten von drei Kreditkarten-Anbietern an Telefonmarketing-Unternehmen verkauft haben, deren Chefs ebenfalls festgenommen wurden. Die betroffenen Unternehmen KB Kookmin Card, Lotte Card und NH Nonghyup Card stellten tausende zusätzliche Mitarbeiter ein, um den Kundenansturm zu bewältigen.

Zu den geklauten Daten zählen neben den Kreditkartennummer unter anderem die Kundennamen, Telefonnummern und E-Mail-Adressen sowie die Sozialversicherungsnummern. Insgesamt seien mehr rund 20 Millionen Kreditkarteninhaber betroffen. Südkorea hat rund 50 Millionen Einwohner.

(AFP)
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