Zusammenkunft zweier Rivalen Sony plant offenbar Windows-Smartphone

Berlin · Bisher ist der Kreis der Hersteller von Smartphones mit dem Betriebssystem Windows Phone recht überschaubar. Laut einem Medienbericht will nun Sony auf die Microsoft-Plattform aufspringen.

Xperia Z - Sonys Super-Smartphone
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Microsoft könnte auf dem Smartphone-Markt ungewöhnliche Hilfe eines bisherigen Rivalen ins Haus stehen. Wie der Branchendienst "The Information" berichtete, will Sony noch im Sommer dieses Jahres ein Gerät mit Microsofts Betriebssystem Windows Phone auf den Markt bringen. Der Fachdienst beruft sich dabei auf eine mit den Plänen zu dem Gerät und den Gesprächen der beiden Unternehmen vertraute Person. Sony setzt bei seinen Smartphones seit dem Wechsel von Windows Mobile auf Windows Phone ausschließlich auf Googles Betriebssystem Android.

Microsoft könnte im Smartphone-Geschäft Unterstützung gut gebrauchen. Der Softwarekonzern übernimmt gerade die Geräte-Sparte und ein Patent-Portfolio von seinem einst wichtigsten Partner Nokia. Anfang Dezember war der Plan auch von der EU-Kommission durchgewunken worden. Die Lumia-Reihe der Finnen als Aushängeschild Phone hatte allerdings nicht den gewünschten Erfolg für Windows Phone gebracht.

Microsoft ist bisher weit davon entfernt, zu den großen Marktführern Apple und Google aufzuschließen. Die Marktforscher von Gartner sahen Windows Phone zuletzt im dritten Quartal bei einem Marktanteil von 3,6 Prozent. Android führte den Markt demnach mit 81,9 Prozent mit riesigem Abstand an, gefolgt von Apples iOS mit 12,1 Prozent.

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Um das Geschäft voranzutreiben, erwägt Microsoft laut Medienberichten derzeit auch, Versionen von Windows Phone und des Tablet-Systems Windows RT ohne Lizenzkosten anzubieten. Demnach könnten die lizenzfreien Versionen mit dem Wechsel auf das System "Threshold" angeboten werden, das allerdings erst für 2015 geplant ist.

Mit der geplanten Übernahme der Handy-Sparte von Nokia würde bereits ein maßgeblicher Lizenzgebühren-Zahler wegfallen. Zudem verdient Microsoft über seine Patente auch an Android-Geräten. Pro Jahr kämen so stolze zwei Milliarden Dollar, schätzte zuletzt ein Analyst der japanischen Firma Nomura.

(dpa)
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