Schon Jahre vor dem Prism-Abkommen Skype: Seit fünf Jahren von US-Behörden abgehört?

Neuer Zündstoff im Prism-Skandal: Offenbar wird Skype schon länger von der NSA abgehört als bisher bekannt. So sollen Telefongespräche und Chats schon seit fünf Jahren vom US-amerikanischen Geheimdienst geprüft werden.

 Skype: Seit fünf Jahren von US-Behörden abgehört?

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Foto: dpa

Ein Zeitungsbericht der "New York Times" macht den derzeitigen Abhörskandal um die großen Internet-Firmen noch brisanter. Das Blatt möchte von einem Insider erfahren haben, dass die NSA schon seit fünf Jahren Skype-Nutzer systematisch ausspioniert. Mittels dem Abhörprogramm Chess höre der US-amerikanische Geheimdienst bei Telefon-, Video- und Chat-Gesprächen immer mit - aus Sicherheitsgründen, wie es heißt.

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Damit wäre aber auch klar, dass die bisherigen Angaben im Zusammenhang mit Prism nicht stimmen. Bislang war von einer Kooperation zwischen Skype und der NSA seit Februar 2011 die Rede. Skype-Eigentümer Microsoft beteuerte im März dieses Jahres noch, jemals irgendwelche Daten an Regierungsbehörden weitergeleitet zu haben. Zudem hat Skype in der Vergangenheit immer wieder eine besondere Form der Verschlüsselung betont, die unbefugtes Abhören unmöglich mache.

Der Prism-Skandal zieht wegen eines Berichts der "Washington Post" seit Anfang Juni seine Kreise. Die US-amerikanische Zeitung deckte auf, dass die NSA mit dem Prism-Programm neun der größten Internetkonzerne bespitzelt. Darunter finden sich Google, Facebook, Yahoo, Apple und AOL. Die ermittelten Daten werden angeblich dafür genutzt, bedrohliche Personen innerhalb und außerhalb der USA zu überwachen. Inwieweit die einzelnen Firmen darüber Bescheid wussten, ist nicht eindeutig aufgeklärt - viele Unternehmen baten darum, die Anfragen des Geheimdienstes veröffentlichen zu dürfen.

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