Programm durchforstet das Internet Schufa kämpft gegen Datenmissbrauch

Berlin · Die Wirtschaftsauskunftei Schufa will ihren Kunden künftig dabei helfen, ihre von Fremden ins Internet gestellten persönlichen sensiblen Daten ausfindig zu machen. "Wir wollen, dass die Menschen wissen, was mit ihren Daten passiert", sagte Schufa-Chef Michael Freytag am Donnerstag in Berlin.

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Foto: ddp

Damit reagiert das Unternehmen, das sonst unter anderem Auskunft zur Kreditwürdigkeit erteilt, auf den zunehmenden Missbrauch mit gestohlenen Kontodaten und anderen persönlichen Angaben.

Laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik werden in Deutschland zwei solcher Fälle pro Minute verzeichnet. Nach einer Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der Schufa sind sich mehr als 70 Prozent der Webnutzer in Deutschland unsicher, ob ihre Daten im Netz genügend geschützt sind.

Mit dem kostenpflichtigen Warnsystem Schufa-Ident-Safe sollen öffentlich zugängliche Internetseiten darauf untersucht werden, ob dort Name, Adresse, Kontaktdaten sowie Personalausweis-, Konto- oder Kreditkartennummern hinterlegt sind. Diese Angaben müssen Nutzer vorher der Schufa mitteilen. Gesucht wird jedoch nicht in geschlossenen Netzwerken wie etwa Facebook oder Internetforen. Ähnliche kommerzielle Dienste gibt es bereits von anderen Anbietern.

Bei einem Missbrauch fordert die Schufa die Webseiten-Betreiber auf, die Daten zu löschen. Dabei wird vor allem auf deren Kooperationswillen gesetzt. Steht der Server aber im Ausland und weigert sich der Betreiber, die sensiblen Informationen zu löschen, ist auch die Schufa machtlos.

(dpa)
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