Bilder Schön (leer) hier – erste Impressionen vom Sozialen Netzwerk ello
Links Freunde, rechts die Nachrichten der anderen – alles ohne Werbung und extrem schlicht: Mit diesem Look will das Soziale Netzwerk "ello", gegründet vom US-Amerikaner Paul Budnitz, Facebook Nutzer abjagen.
Zugang zu ello gibt's ausschließlich per Einladung. Doch wer erst mal drin ist, fragt sich derzeit vor allem, was er nun tun soll. Die Redaktion der Süddeutschen Zeitung überlegt schon seit Tagen.
"Internet-Erklärer" Sascha Lobo ist schon einen Schritt weiter und rät zu angemessen bedeutungsschwangeren ersten Einträgen bei ello. Zum jetzigen Zeitpunkt sind alle Kommentare öffentlich, ähnlich wie beim üblichen Gebrauch von Twitter.
Digital-Experte Mario Sixtus thematisiert bereits Begriffsschwierigkeiten: ""Und wie lautet eigentlich das Verb zu Ello? Ellon? Ich elloe, Du ellost? 'Das hab ich Dir doch geellot!' 'Momment, ich ello es Dir.' 'Stell Dir vor: Er hat mich angeellot!'"
Wer sich nicht schnell genug "seinen" Benutzernamen gesichert hat, muss mit Nachahmern rechnen. Hinter "newyorktimes" beispielsweise verbrigt sich nicht die weltberühmte Zeitung, sondern jemand, der als Running Gag die Uhrzeit in New York City mitteilt.
Und die deutsche Regierung ist für Verwendung auf den Kopf gestellter Bundesadler ebenso wenig bekannt wie für ausgeprägtes Interesse am äthiopischen Ahornkäfer.
Bei ello selbst wird bislang nur Englisch gesprochen. Am Freitagabend war man dort noch stolz auf die Einrichtung einer simplen Kommentar-Funktion zu einzelnen Beiträgen.
Bald verfügbar sein sollen unter anderem ein Privatnachrichten-System sowie die Möglichkeit, Beiträge zu "lieben" (ähnlich dem "Gefällt mir" bei Facebook).
Was schon sehr gut klappt bei ello. Reden über ello und mehr oder weniger künstlerische Zitate des ello-Logos.
Ob sich ello durchsetzen wird und wenn ja in welchem Maßstab, fragt sich nicht nur Sueddeutsche.de-Chef Stefan Plöchinger. Mit seinen Prinzipien – Werbefreiheit und Datenschutz bei kostenloser Nutzung aller Basisfunktionen – trifft das Soziale Netzwerk aber jedenfalls einen Nerv. Besonders großes Nutzerinteresse gäbe es aus Deutschland, heißt es von den Entwicklern.