Deaktivieren nur auf Antrag möglich Pornofilter in Großbritannien kommt Ende 2013

Alles für den Jugendschutz: Großbritannien will bis Jahresende einen umstrittenen Pornofilter einführen, der pornografische Inhalte sperrt - für Minderjährige zumindest. Erwachsene können auf Antrag befreit werden.

 Pornofilter in Großbritannien kommt Ende 2014

Pornofilter in Großbritannien kommt Ende 2014

Foto: dpa

Der Gedankenanstoß kommt von David Cameron: Der britische Premierminister hat einen Plan ausgearbeitet, der strenge Pornofilter im Internet vorsieht. Damit möchte der 46-Jährige den Jugendschutz im eigenen Land stärken, berichtet die britische Zeitung "The Guardian".

Da aber selbst die Regierung nicht allen Bürgern verbieten darf, Pornos zu gucken, können Erwachsene den Filter deaktivieren lassen. Hierfür müssen sie aber einen unangenehmen Weg einschlagen: Um den britischen Pornofilter auszuschalten, müssen sich Erwachsene beim jeweiligen Internet-Provider "bekennen". Wenn nachgewiesen werden kann, dass die Person mindestens 18 Jahre alt ist, wird der Filter deaktiviert. Die britische Regierung habe bereits entsprechende Abkommen mit der Industrie und den Mobilfunkanbietern getroffen, so Cameron.

Der Pornofilter ist bislang nur ein Plan der Regierung, abgesegnet ist dieser offenbar noch nicht - zumal die Kritik an der Internet-Zensur zunimmt. So seien eventuell auch herkömmliche Webseiten über Gesundheit und Sexualität von dem Filter betroffen. Zudem sei es laut einem Bericht von "The Independent" für Kriminelle weiterhin kein Problem, einen solchen Pornofilter zu umgehen - wenn sie es denn wollen.

Auch Camerons Appell an die Suchmaschinen-Betreiber wie Google, technisch gegen Pornografie vorzugehen, wird kritisiert. Demnach tauschen Pädophile ihre Materialien nicht über Google, sondern über private P2P-Netzwerke aus und würden eine solche Sperre demnach nur belächeln.

(felt)
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