Patentantrag Pläne zu Google Glass 2.0 aufgetaucht
San Francisco · Während Fans auf einen baldigen offiziellen Verkaufsstart der Datenbrille Google Glass warten, arbeitet Google offenbar an einem größeren Hardware-Update. Ein Patent-Antrag zeigt ein deutlich schlankeres und smarteres Gerät.
Google hatte die Brille, die eine Kamera und einen kleinen Bildschirm über dem rechten Auge hat, bereits im Frühjahr 2012 vorgestellt. Bisher dürfte es einige zehntausend Test-Nutzer geben, hauptsächlich in den USA. Google Glass schlagen vor allem in Europa und Deutschland Datenschutz-Bedenken entgegen. Außerdem soll das Gerät noch technische Schwächen wie eine zu kurze Batterielaufzeit haben.
Doch während Technikfans noch auf einen ordentlichen Marktstart warten, arbeitet Google offenbar bereits an einem Nachfolger mit einem kompakteren Design. Das offenbart ein nun aufgetauchtes Patent einer mutmaßlichen Google Glass 2.0. Das Brillengestell der zweiten Generation gibt sich deutlich schlanker und vermutlich auch schicker als das vergleichsweise klobige Modell der ersten Generation. Das eigentliche "Glass-Element" wandert von der rechten zur linken Seite, mit einem deutlich kompakterem Mini-Computer und Headup-Display, das in das Sichtfeld des Trägers hineinragt.
Grund für die Verschlankung könnte eine neue Partnerschaft sein: Google will im kommenden Jahr seine neue Version der Datenbrille Glass mit Intel-Chips präsentieren, schrieb das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Personen. Der ausgelegte Quark-Chip für Wearables soll nicht nur Platz sparen, er liefert zudem zusätzliche Leistung.
Außerdem wolle Intel neue Möglichkeiten für die Nutzung der Brille am Arbeitsplatz mitentwickeln und das Gerät verstärkt an Gesundheitsbranche und Industrie vermarkten. Die Chips in der aktuellen Glass-Version kämen vom US-Hersteller Texas Instruments, hieß es. Google setzt bereits mit dem Programm "Glass at Work" auf einen stärkeren Einsatz der Brille am Arbeitsplatz.
Dabei geht es um Situationen, in denen es hilfreich ist, beide Hände freizuhaben und gleichzeitig Informationen eingeblendet zu bekommen. Google betrachte die Brille aber nach wie vor vorrangig als Verbrauchergerät, berichtete das "Wall Street Journal". Bei dem Internet-Konzern arbeiteten derzeit rund 300 Mitarbeiter an Glass. Nur rund ein Dutzend von ihnen konzentriere sich auf "Glass at Work".
Beide Ankündigungen könnte der erste Schritt in Richtung einer Google Glass für den Endverbraucher sein — denn dieser will neben Features selbstverständlich auch eine schicke Brille haben.