Grummel-Hund Niemand blickt so grimmig wie Anuko

London · Wegen seines finsteren Gesichtsausdrucks ist der zweijährige Husky-Rüde ein Internet-Star. Dadurch kann sich seine Besitzerin mit Werbeeinnahmen das Studium finanzieren. Der Hund hat sie aber auch vor einer Depression gerettet.

Die grimmigen Blicke von Husky Anuko
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Foto: Internet

Niedlich aussehen ist einfach. Aber so richtig grimmig gucken ist besser. Besonders wenn man Hund ist. Anuko, der sibirische Husky aus der britischen Grafschaft Shropshire, ist gerade auf dem besten Weg, zum Internet-Star zu werden, weil er so einen eiskalten, mürrischen Blick hat. Sein Frauchen, die 20-jährige Jasmine Milton, hat bisher schon 20.000 Pfund an Werbeeinnahmen mit ihm verdient, und es sollen mehr werden.

Angefangen hatte alles, als Milton im vergangenen Jahr mit ihrem Hund spielen ging und so tat, als ob sie einen Ball werfen würde — es aber nicht tat. Anuko stand vor ihr und konnte nicht glauben, dass er hinters Licht geführt werden sollte. "Ich habe ihn dann genau in dem Moment fotografiert", sagt Jasmine, "in dem mein Hund realisierte, dass ich ihn betrogen hatte." Der Rest ist Geschichte.

Die Bilder von einem zuerst ungläubig, dann entsetzt und schließlich eindeutig grantig blickenden Anuko wurden auf seiner Instagram-Seite publiziert und von immer mehr Menschen angeklickt. Mittlerweile hat der rüde Rüde Zehntausende an Followern auf Instagram und Facebook eingesammelt, und Anukos Videos auf YouTube haben sich mehr als zwei Millionen Menschen angesehen.

Dabei ist der Zweijährige gar nicht böse, sondern sieht nur so aus. "Im Grunde ist er sehr freundlich und anhänglich", versichert Jasmine Milton.

Sein grimmiges Aussehen habe er seinem Fellmuster zu verdanken, das die Partie über den Augen und die lange Nase betonen würde. Und seinen stählern weißblauen Augen, darf man hinzufügen, die er gekonnt zusammenkneifen kann. Wenn Anuko die Augenlider senkt, dann kann man schon ein wenig Angst bekommen.

Sein Frauchen Jasmine verdient mit dem Finsterling-Look recht gut, denn die Klickraten auf der Videoplattform Youtube bedingen, wie viel Geld mit der Werbung auf der Seite verdient werden kann. Es ist zwar noch nicht so viel, wie "Grumpy Cat" eingenommen hat, die wohl die berühmteste Katze im Internet ist, weil sie so missmutig in die Welt schaut. Ihre Besitzerin Tabatha Bundesen braucht heute nicht mehr zu arbeiten, nachdem sie mit "Grumpy Cat" durch Merchandise, öffentliche Auftritte, Buchveröffentlichungen, und andere Geschäfte mehrere Millionen Dollar gescheffelt hat.

Doch für Jasmine Milton ist ihr grantiger Vierbeiner viel mehr als nur ein Goldesel. Anuko hat sie vor ihrer Depression gerettet. Als 18-Jährige litt sie an einer bipolaren Störung und hatte versucht, sich das Leben zu nehmen. Im Krankenhaus sagte ihr ein Mitpatient, dass es helfen könnte, einen Hund zu haben. "Seitdem hat mich Anuko aus jedem meiner Tiefs herausgeholt", sagt Milton. So hat er sie über seinen schon im Welpenalter grimmigen Blick lachen lassen und sie zum Gassi-Gehen gezwungen, wenn Frauchen sich nur noch im Bett verkriechen wollte.

Jetzt wird ihr der Hund, beziehungsweise sein Verdienst, dabei helfen, ihre Zukunft aufzubauen. "Mein Vater ist klinischer Psychologe", sagt Jasmine, "und nachdem ich durch meine eigenen Schwierigkeiten gegangen bin, will ich selber Psychologin werden." Anuko wird ihr dabei unter die Arme greifen. Die 20.000 Pfund, die er bisher einbrachte, werden seiner Besitzerin das Studium finanzieren.

(RP)
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