Nach Sturm auf US-Kapitol Twitter blockiert 70.000 QAnon-Konten

London · Der Druck auf Verschwörungstheoretiker im Netz nimmt zu: Der Kurznachrichtendienst Twitter hat am Dienstag mehr als 70.000 Nutzerkonten mit Bezug zu dem rechtsextremen QAnon-Verschwörungsmythos blockiert.

 Ein Schild mit der QAnon-Aufschrift (Symbolbild).

Ein Schild mit der QAnon-Aufschrift (Symbolbild).

Foto: AP/Ted S. Warren

Zur Begründung verwies Twitter auf den Sturm von Anhängern des abgewählten Präsidenten Donald Trump auf das Kapitol in Washington. Angesichts der Ereignisse in der vergangenen Woche ergreife es Schritte gegen Online-Verhalten mit dem „Potenzial, zu Offline-Schaden zu führen“.

Der QAnon-Mythos dreht sich um den haltlosen Glauben, dass Trump einen versteckten Kampf gegen einen „deep state“ führe, also ein geheimes Machtnetzwerk, und gegen einen Kindesmissbrauchsring satanischer Pädophiler und Kannibalen.

Twitter hat auch Trumps Konto blockiert, weil das Unternehmen befürchtete, dass er zu weiterer Gewalt aufrufen könnte. Der Dienst begann am Freitag, QAnon-Konten zu sperren. In vielen Fällen seien mehrere der gesperrten Accounts von einer einzelnen Person betrieben worden, teilte Twitter mit. Die Konten hätten im großen Stil schädliche Inhalte mit Bezug zu QAnon verbreitet und seien hauptsächlich darauf ausgerichtet gewesen, die Verschwörungstheorie zu propagieren.

Twitter begrenzt ab (dem heutigen) Dienstag nach eigenen Angaben auch die Verbreitung von Posts, die gegen die Regeln des Netzwerks zur Integrität staatsbürgerlicher Prozesse verstoßen. Demnach will es verhindern, dass diese beantwortet, mit einem Like markiert und retweetet werden können.

(felt/dpa)
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