Soziales Netzwerk im Facebook im Aufwind Mark Zuckerberg darf wieder lächeln

Der Börsengang war ein traumatisches Debakel für Facebook. Die Aktie fiel und fiel, immer mehr Zweifel am Geschäftsmodell wurden laut. Doch das Soziale Netzwerk scheint wieder im Aufwind. Der beigelegte Streit mit Yahoo ist ein Indiz dafür. Auch in Sachen Werbekunden gibt es neue Hoffnung.

Mark Zuckerberg machte sich zuletzt rar in der Öffentlichkeit. Kein Wunder. Was sollte er auch sagen? Gute Nachrichten aus dem Hause Facebook waren dünn gesät nach dem verpatzten Börsengang. Nachdem Zuckerberg im Mai die Eröffnungsglocke der US-Technologiebörse Nasdaq geläutet hatte, war die frisch platzierte Aktie seines Sozialen Netzwerks tief in den Keller gerauscht.

Gute Nachrichten überschlagen sich

Doch nun besteht die Chance, dass Zuckerberg wieder öfter auf der Bildfläche auftaucht. Denn in den vergangenen Tagen überschlugen sich die guten Nachrichten geradezu: Zum einen scheint Facebook neue Einnahmequellen aufgetan zu haben, zum anderen hat das Unternehmen einen kostspieligen und nervenaufreibenden Gerichtsprozess verhindert.

Am Freitag schloss die Facebook-Aktie ein Prozent im Plus bei annähernd 32 Dollar. Das ist zwar immer noch weit entfernt von den 38 Dollar, die die Anleger beim Börsengang für das Papier zahlen mussten. Doch es ist noch weiter weg vom Tiefstand der Aktie Anfang Juni von weniger als 25,52 Dollar.

Patentstreit mit Yahoo beigelegt

Geschlossene Baustelle Nummer eins: Der Patentstreit mit Yahoo ist beigelegt. Vier Monate lang hing die Klage des Internet-Urgesteins als Damoklesschwert über Facebook. Hätten die Zuckerberg-Mannen den Prozess verloren, wäre es wohl teuer geworden. Ganz davon abgesehen, dass ein langwieriges Verfahren so oder so viel Energie und Anwaltshonorare verschlingt.

Doch mit dem Führungswechsel bei Yahoo kam die Wende: Nun sind die beiden Internetgrößen sogar plötzlich beste Freunde und wollen gemeinsam Inhalte und Anzeigen vermarkten. Facebook hat mehr als 900 Millionen Nutzer, Yahoo kommt auf etwa 700 Millionen. Nur noch wenige andere Internetfirmen wie Google bieten eine solche Reichweite. Das könnte Facebook Geld in die Kasse spülen.

Steigende Zugriffe vom Handy

Angepackte Baustelle Nummer zwei: Wenn sich die Informationen des "Wall Street Journals" bewahrheiten, dann hat Facebook einen Weg gefunden, die stark steigende Zahl der Zugriffe über Smartphones und Tablet-Computer in bare Münze umzuwandeln.

Demnach haben Facebook-Techniker eine Methode entwickelt, mit der sie die installierten Apps auf mobilen Geräten erkennen können. Dem Nutzer würde dann Werbung für ähnliche Programme in seinen Nachrichtenstrom eingespielt. Damit könnte Facebook das Problem umgehen, dass auf Smartphones mit ihren winzigen Bildschirmen kaum Platz für Anzeigen ist. Deshalb verdient das Soziale Netzwerk hier bislang nur mickrige Beträge.

Kehrt GM als Werbekunde zurück?

Auch auf einer weiteren Baustelle gibt es Hoffnung: General Motors könnte als Werbekunde zurückkehren. Der Autoriese war kurz vor dem Börsengang abgesprungen und hatte damit für viel Aufregung gesorgt. Denn GM stellte damit den Nutzen von Werbung auf Facebook infrage. Nun, so schreibt das "Wall Street Journal", hätten sich GM-Chef Daniel Akerson und Facebook-Managerin Sheryl Sandberg getroffen und über eine Rückkehr geredet.

Bis die Aktie allerdings wieder bei 38 Dollar steht, bedarf es wohl noch einiger weiterer guter Nachrichten. Am 26. Juli legt das weltgrößte Online-Netzwerk seine neuesten Geschäftszahlen vor. Die Spannung wächst.

(dpa)
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