Kaukasus Krieg 2.0 im Internet

Düsseldorf (RPO). Der Krieg im Kaukasus war auch ein Krieg der Bilder. Längst ist er nicht mehr nur Sache des Fernsehens. Der moderne Krieg findet im Internet statt. Dort kursieren von Amateuren produzierte Videos. Auch Soldaten dokumentieren offenbar mit der Digicam den Waffenhorror. Allerdings sind Zweifel am Wahrheitsgehalt der Filme angebracht.

Kaukasus: Krieg der Bilder
9 Bilder

Kaukasus: Krieg der Bilder

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Die Kriegsberichterstattung ist Sache des Internets geworden. Auf Videoportalen wie YouTube finden sich zahlreiche Filme aus dem Krieg am Kaukasus. Die ganze Bandbreite von aufgezeichneten Fernsehsendungen bis hin zu selbstgemachten Handyfilmen wird abgedeckt.

Bei den online verfügbaren Filmen stechen Meinungsbeiträge heraus. Der Autor stellt sich vor die Kamera und legt los - wie Roman. Er ist 28 Jahre alt und gebürtiger Russe. Seit zehn Jahren schon lebt er in den USA. Er nutzt das Internet als Meinungsforum, der Krieg am Kaukasus und die Berichterstattung in westlichen Medien findet er ungerecht. Seine Ansichten teilen nicht alle, die Kommentare auf seiner Seite sind überwiegend negativ.

Jurij kommt aus der Ukraine. Ihm blieb die Spucke weg, als er sah, wie in Russland über die Krise berichtet wird, erzählt er vor der Kamera. Als Beweis zeigt er Ausschnitte aus dem englischsprachigen Programm "Russia today", wo Propaganda als Berichterstattung verkauft wird. Überhaupt sind viele Mitschnitte aus dem TV zu sehen.

Neben den Meinungsbeiträgen und Mitschnitten sind auch Bilder vom Kampfgeschehen zu finden. Bei "LiveLeak.com" stellen offenbar auch Soldaten Material online. Luftangriffe auf Städte, Schusswechsel, Truppenbewegungen und Tote sind zu sehen.

Allerdings ist die Glaubwürdigkeit der Berichte für den Durchschnittsuser nicht nachvollziehbar, weswegen Medienexperten zur Vorsicht mahnen.

In Vietnam, 1991 im Golfkrieg oder 2003 im Irak waren die Menschen immer auf die Nachrichten aus dem Fernsehen angewiesen. Das hatte Vor- und Nachteile. Konnten die Journalisten in Vietnam richtig nah an die Soldaten heran, gab es 2003 eingebettete Berichterstatter, die nur eingeschränkt berichten konnten. Andererseits kann der Zuschauer sicher sein, dass die Berichte glaubwürdig sind.

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