Studie Machen soziale Netzwerke schlaflos?

Düsseldorf · Wälzen, Aufwachen, Grübeln - Jeder vierte Deutsche leidet an Ein- und Durchschlafstörungen. Ein Grund dafür, könnte die wachsende Beliebtheit sozialer Netzwerke wie Facebook oder Instagram sein. Das zeigt eine aktuelle Studie.

Können soziale Netzwerke wie Facebook Schlafstörungen verursachen?
Foto: dpa, krk sir

1.788 Probanden im Alter von 19 bis 32 Jahren aus den USA wurden von Wissenschaftlern der University Pittsburgh nach ihren Nutzungsgewohnheiten von sozialen Netzwerken befragt. Erfasst wurden Facebook, YouTube, Twitter, GooglePlus, Instagram, Snapchat, Reddit, Tumblr, Pinterest, Vine und LinkedIn. Gleichzeitig untersuchten die Forscher den Schlaf der Teilnehmer.

Herausfinden wollten sie, ob die beiden Faktoren zusammenhängen. Wie sich zeigte verbrachten die Probanden im Durchschnitt täglich 61 Minuten in den sozialen Netzwerken. Zugleich griffen sie pro Woche etwa 30 Mal auf verschiedene Konten zu.

Teilnehmer, die besonders häufig auf die sozialen Netzwerken zugriffen, hatten dabei eine dreifach erhöhte Wahrscheinlichkeit an Schlafstörungen zu leiden, als solche, die nicht so neugierig waren. Probanden, die dagegen besonders viel Zeit auf den Portalen verbrachten, hatten eine zweifach erhöhte Chance, an Schlafstörungen zu leiden. Insgesamt traten bei 30 Prozent der Studienteilnehmer Probleme dabei auf, in der Nacht zur Ruhe zu kommen.

Laut den Autoren der Studie ist der Drang, die Netzwerkkonten zu überprüfen, also wahrscheinlicher ein Auslöser für Schlafprobleme als langes Verweilen auf sozialen Netzwerken. Aus diesem Grund empfehlen sie Schlafforschern, sich bei Patienten auch nach den Online-Gewohnheiten zu erkundigen.

Die Facebook-Rangliste der Bundesligisten
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Die Social-Media-Rangliste der Bundesligisten

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Foto: dpa, Arno Burgi

Gleichzeitig betonen die Forscher auch, dass die Studie nicht abschließend verlässlich ist, weil sie den Zusammenhang zwischen sozialen Netzwerken und Schlafproblemen nicht eindeutig belegt. So könnte es etwa auch sein, dass Einträge die Nutzer emotional Aufwühlen und deshalb für Schlafprobleme sorgen. Zudem ist bekannt, dass das blaue Licht von Bildschirmen zu Einschlafproblemen führen kann. Auch könnte es sein, dass jüngere Menschen, die nicht einschlafen können, sich in den sozialen Netzwerken nur die Zeit vertreiben - sie aber somit nicht der Auslöser der Schlafstörungen sind.

(ham)
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