KI-Tool Google „Flood Hub“ soll weltweit vor Hochwasser warnen
Hochwasser richten weltweit großen Schaden an und kosten Menschenleben. Der Klimawandel erhöht die Wahrscheinlichkeit solcher Katastrophen. Google will künftig Überschwemmungen vorhersagen. So funktioniert das KI-Tool „Flood Hub“.

Heftige Regenfälle sorgen für Überschwemmungen in Norditalien
Den Juli 2021 werden die Menschen in NRW und Rheinland-Pfalz nie vergessen: Bei dem Jahrhundert-Hochwasser verloren fast 200 Menschen ihr Leben. Die materiellen Schäden durch die Flut lagen im zweistelligen Milliardenbereich. Und auch in den vergangenen Tagen sorgt Hochwasser in Europa wieder für Zerstörung: In Norditalien kamen durch die Flut mindestens 14 Menschen um. Auch in Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Serbien führten starke Regenfälle vor wenigen Tagen zu Überschwemmungen. Schätzungen zufolge sind jährlich mehr als 250 Millionen Menschen von Überschwemmungen betroffen, Tendenz steigend. Wegen des Klimawandels nehmen Naturkatastrophen wie Überschwemmungen an Häufigkeit und Intensität zu.
Das Technologieunternehmen Google sagt mit seinem Tool „Flood Hub“ Hochwasser vorher, um den Betroffen zu ermöglichen, sich rechtzeitig vorzubereiten und Maßnahmen zu ergreifen. Auf der Webseite können Privatpersonen, aber auch Regierungen oder Hilfsorganisationen lokale Hochwasserdaten und -vorhersagen bis zu sieben Tage im Voraus einsehen. Die Hochwasser-Prognosen sollen künftig auch in die Google-Suche sowie in den Kartendienst Google Maps einfließen.
Dauerregen sorgt für Hochwasser in einigen NRW-Städten
Google arbeitet bei „Flood Hub“ mit einer Künstlichen Intelligenz, der öffentlich zugängliche Daten aus Wettervorhersagen und Satellitenbilder zugrunde liegen. Bei den Vorhersagen werden sowohl die Wassermenge in einem Fluss als auch ein Überschwemmungsmodell berücksichtigt, das die betroffenen Gebiete vorhersagt.
„Flood Hub“ wurde jetzt um 60 auf insgesamt 80 Länder weltweit erweitert, wie das Unternehmen am Montag bekannt gab. Die Vorhersagen für Hochwasser stehen damit vielen Ländern zur Verfügung, in denen große Bevölkerungsteile einem Flut-Risiko ausgesetzt sind. Laut Google deckt die Plattform die Lebensräume von rund 460 Millionen Menschen weltweit ab.
Erstmals genutzt wurde „Flood Hub“ im Jahr 2018 in Indien, um die jährlichen Überschwemmungen vorherzusagen. Danach wurde das Tool in Bangladesch eingesetzt und 2022 schließlich auf 18 weitere Länder ausgeweitet. „Flood Hub“ kam auch schon bei Waldbränden und Erdbeben zum Einsatz.