Pirate Bay Kaufinteressent rudert zurück

Den Haag (RPO). Das schwedische Softwareunternehmen Global Gaming Factory X tritt beim geplanten Kauf der Internet-Tauschbörse Pirate Bay aufs Bremspedal. Vor einem niederländischen Gericht erklärte GGF, es sei noch gar nicht sicher, ob der Verkauf überhaupt über die Bühne gehe.

 Die Betreiber der Bittorrent-Seite "Pirate Bay" stehen seit heute vor Gericht

Die Betreiber der Bittorrent-Seite "Pirate Bay" stehen seit heute vor Gericht

Foto: Screenshot

Man werde Pirate Bay nur übernehmen, wenn die durch einen spektakulären Urheberrechtsprozess bekanntgewordene Tauschbörse auch in ein "legales Geschäft" umgewandelt werden könne, sagte Unternehmensanwalt Ricardo Dijkstra.

Der Zivilprozess in den Niederlanden wurde von einer Organisation zum Schutz des Urheberrechts angestrengt. Dijkstra sagte am Dienstag weiter, der Kauf hänge davon ab, ob der Bestand der Tauschbörse auch "auf legale Weise" genutzt werden könne.

GGF hatte im Juni seinen Plan verkündet, Pirate Bay für 60 Millionen Kronen (5,5 Millionen Euro) zu übernehmen. Geplant ist unter anderem, einen monatlichen Betrag für die Nutzung einzuführen. Außerdem steht GGF nach eigenen Worten in Verhandlungen mit einigen der größten Unternehmen in der Musikindustrie und will Werbung auf der Tauschbörse schalten.

The Pirate Bay ist mit mehr als 20 Millionen Nutzern eine der größten Tauschbörsen für Dateien wie Fotos, Videos, Musik und Computerspiele im Internet. Im April hatte ein schwedisches Gericht die vier Betreiber der Seite wegen Urheberrechtsverletzungen zu jeweils einem Jahr Haft und Schadenersatz in Höhe von 30 Millionen Kronen (2,7 Millionen Euro) verurteilt. Die vier kündigten bereits an, das Urteil anfechten zu wollen.

Pirate Bay selbst speicherte kein urheberrechtlich geschütztes Material. Es vermittelte Interessenten aber die Verbindung zu Internetnutzern, die ihrerseits die gewünschten Inhalte auch unter Umgehung von Urheberrechtsbestimmungen bereitstellten.

(AP/seeg)
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