Im Sommer 2006 war Bree ein ganz normaler Teenager aus der amerikanischen Provinz, der angebliche Privat-Videos ins Internet stellte und in den Filmchen über sein Leben plauderte.

Doch nur wenige Monate später erfuhren die Internet-Nutzer: Hinter Bree stecken in Wirklichkeit Schauspielerin Jessica Rose (19) und ein Team von jungen Filmemachern. Die meisten Fans verziehen Bree die Täuschung - vielleicht waren sie einfach schon zu verliebt in ihre Kulleraugen.

Doch der Wandel von der realen zur fiktiven Figur ist nicht der einzige, den Bree durchmachte: LonelyGirl15 rückte immer mehr ins Zentrum eines Hypes, und das ging nicht spurlos an ihr vorüber. Bree wurde vermarktet wie ein Hollywood-Star - und die Geschichten um sie gerieten immer hanebüchender.

Am Ende liegt Bree auf einer Krankenhausliege, eine Sekte saugt ihr Blut aus dem Körper ab, um es für ein düsteres Ritual zu verwenden, und ein finsterer Mann (der in seiner schwarzen Kutte an Batman erinnert) trägt sie aus dem Raum. Das war's. Bree ist tot.

Neue Geheimnisse

Diesmal spielt die Soap in London. Kate ist 19, Studentin und Künstlerin. Auch sie, das deutet sich in den ersten Videos an, hat mit mysteriösen Problemen zu kämpfen. Kate sei nicht ihr wirklicher Name, flüstert sie in die Kamera. Finstere Alpträume quälen sie. Lange wird es wohl nicht mehr dauern, bis die ersten Männer in schwarzen Kutten auftauchen.

Die Macher der Internet-Soap wandeln auf einem schmalen Grat zwischen Professionalität und dem Charme, den Privatvideos ausstrahlen, weil sie eben nicht professionell sind.

Und Jessica Rose, das Alter Ego von Bree? Die hat den Sprung auf die Kinoleinwand geschafft, war inzwischen in einem Film an der Seite von Lindsay Lohan zu sehen - mit mäßigem Erfolg. Doch da, wo sie ihre Wurzeln hat, ist und bleibt Jessica-Bree ein Star: im Internet.