Internet-Aktivistin Kampf gegen neues Jugend-Medienschutzgesetz

Halle (RPO). Nach ihrer erfolgreichen Kampagne gegen die Sperrung kinderpornografischer Seiten im Netz will die Internet-Aktivistin Franziska Heine jetzt gegen die Novellierung des Jugend-Medienschutzgesetzes vorgehen. "Das Nächste, was auf dem Tisch liegt, ist die Novellierung des Jugend-Medienschutzgesetzes. Das ist weit schlimmer als dieses Zensurgesetz", sagte sie in einem Interview.

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Bestimmte Inhalte sollten beispielsweise erst ab einer bestimmten Uhrzeit zugänglich gemacht werden - wie Sendezeiten im Fernsehen. "Ich war etwas schockiert allein über den Gedanken", sagte sie gegenüber der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung".

Außerdem solle alles, was man ins Netz stellt, mit einer Altersangabe versehen werden - wie bei Filmen im Kino. "Das macht den Betrieb von privaten Netzwerken so gut wie unmöglich. Woher soll denn jemand, der einen Blog hat, sagen können, das ist für Sechs- oder Zwölfjährige?", sagte sie den Angaben zufolge.

Schließlich sollten Provider alle Inhalte kontrollieren. "Das ist viel weitreichender als alles, was mit dem Zugangserschwerungsgesetz angestrebt wurde", kritisierte Heine.

Die Internet-Aktivistin zeigte sich überzeugt, dass der Erfolg gegen das Internetsperren-Gesetz erst der Anfang war: "Die Bewegung dehnt sich aus." 134.000 Menschen hatten auf ihre Initiative hin eine Online-Petition an den Bundestag gegen das Gesetz unterzeichnet. Daraufhin hatten Union und FDP die heftig umstrittenen Regelungen gegen Kinderpornografie im Internet in ihren Koalitionsverhandlungen im Herbst auf Eis gelegt.

(apd/felt)
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