Auftritt in sozialen Netzwerken Jedes fünfte Unternehmen hat bereits Bewerber wegen Online-Profil abgelehnt

Berlin · Bei der Jobsuche kann der eigene Auftritt in sozialen Netzwerken entscheidend sein. Sowohl positiv als auch negativ. Denn immerhin jeder fünfte befragte Betrieb hat einer Umfrage zufolge bereits Kandidaten aus diesem Grund abgelehnt.

 Blick auf ein Handydisplay mit Apps sozialer Netzwerke (Symbolbild).

Blick auf ein Handydisplay mit Apps sozialer Netzwerke (Symbolbild).

Foto: Medienanstalt Berlin-Brandenburg/BLM Bayerische Landeszentrale für neue Medien

Jedes sechste Unternehmen (16 Prozent) hat einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Digitalverbandes Bitkom zufolge schon einmal Bewerberinnen oder Bewerber wegen ihres Social-Media-Profils eingestellt. Knapp jeder fünfte befragte Betrieb (19 Prozent) hat Kandidatinnen oder Kandidaten demnach aus diesem Grund abgelehnt.

Viele Unternehmen suchen der Umfrage zufolge auch gezielt auf Online-Plattformen nach potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der Anteil dieser Unternehmen ist innerhalb eines Jahres von zwölf auf 21 Prozent angestiegen. Insbesondere größere Unternehmen gehen so vor: 40 Prozent der Firmen mit 50 bis 249 Beschäftigten sucht gezielt in sozialen Netzwerken, bei noch größeren Arbeitgebern sind es sogar 72 Prozent.

Beim gezielten Suchen nach Kandidatinnen und Kandidaten stehen der Umfrage zufolge beruflich ausgerichtete Netzwerke wie Xing und LinkedIn im Fokus. Mehr als jedes zweite Unternehmen ist aber auch auf Facebook, Twitter, Instagram oder Youtube unterwegs. Fast alle Betriebe geben an, vor allem nach Aufschlüssen über die fachliche Qualifikation potenzieller Bewerberinnen und Bewerber Ausschau zu halten.

44 Prozent der Betriebe gaben jedoch auch an, auf die Kontakte in Internet-Profilen zu achten. Jeweils gut ein Drittel der Unternehmen schaut sich zudem nach Fotos, Hobbys und privaten Aktivitäten um. Knapp jedes vierte Unternehmen verspricht sich so Aufschlüsse über politische Ansichten.

„Unternehmen versuchen sich von ihren künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein möglichst umfassendes Bild zu machen“, erklärte Bitkom-Chef Bernhard Rohleder. Und dazu gehöre auch ein Blick auf die öffentlich zugänglichen Online-Profile: „Der Auftritt in sozialen Netzwerken verrät häufig mehr über einen Menschen als Bewerbungsschreiben oder Zeugnisse.“

(felt/AFP)
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