Ein Blog zeigt, wie Eltern einmal waren Ja, auch die Alten trieben es wild
Düsseldorf · Ist das da Papa mit der Fluppe im Mund? Wer ist denn dieser Hippie an ihrer Seite? Dass die eigenen Eltern mal Spaß hatten und unvernünftig lebten, trauen ihnen ihre Kinder meist nicht zu. Es sei denn, sie schauen mal in die alten Fotoalben. In einem neuen Blog feiern die alten Bilder nun ein glorreiches Comeback.
So cool waren die Eltern früher
Eliot Glazer hat einen Gemeinschafts-Blog gegründet, in dem Kinder Fotos ihrer Eltern veröffentlichen können. Kurz nach dem Start bekam Glazer schon zahlreiche Zuschriften.
Kinder schickten die Aufnahmen aus früheren Jahrzehnten. Viele erzählen kleine Geschichten aus dem Leben der Abgebildeten. Jetzt wurden es gar so viele, dass ausgewählte Anekdoten in einem Buch veröffentlicht wurden.
Die eigenen Eltern werden zu Stil-Ikonen
In den Einträgen zeigen Töchter und Söhne voller Stolz Schnappschüsse ihrer Erzeuger. Es sind Aufnahmen, die meist in den siebziger und achtziger Jahren entstanden sind. Also lange bevor sie daran dachten, Nachwuchs in die Welt zu setzen.
Sie trugen knallgelbe Cordhose, Cowboyhüte, toupierte Haare oder kurios gemusterte Pullover. Sie waren jung, teils Teenager - und wollten oft genau das tun, was junge Menschen machen: sich optisch abgrenzen, rebellieren, anders sein.
Im Glazer-Blog tritt nun das Gegenteil zutage. Die Bilder verbinden die beiden Generationen. Die eigenen Eltern sind nicht immer gut getroffen. Aber immer anders, als man sie kennt. Und sie sind dadurch auch vor allem eines: verdammt cool. Aus Eltern werden Stilikonen.
Es ist die Magie dieser Bilder, die Jung und Alt wieder ein Stück näher bringt. Oder wie Eliot Glazer es ausdrückt: "Die Sehnsucht nach Wärme im großen kalten Internet". Sein Wunsch war es schon immer, etwas zu schaffen, an dem sich viele Menschen beteiligen können, schrieb er kürzlich auf seiner Internetseite. In seinen Augen fungiert sein Blog als eine Art Spiegel der Zuneigung zu den Eltern, die irgendwie erfrischend und anders ist.
