Tonpaare beeinflussen Hirnaktivität Internetportal bietet Drogen zum Hören an

Paris (RPO). Drogen lassen sich nicht nicht nur schlucken, rauchen oder spritzen, sondern auch hören. Im Internet lassen sich nach Angaben der Pariser Neuropsychologin Brigitte Forgeot Musikdateien herunterladen, die auf den Zuhörer wie die Drogen LSD oder Kokain wirken. Dabei werden in beide Ohren Tonpaare übertragen, die zwar ähnlich sind, deren Frequenz sich aber unterscheidet.

 Angeblich können bestimmte Tonpaare im Gehirn die Wirkung von Drogen simulieren.

Angeblich können bestimmte Tonpaare im Gehirn die Wirkung von Drogen simulieren.

Foto: ddp, ddp

Dank dieser Methode könne die Hirnaktivität gezielt beeinflusst werden, sagte Forgeot, die eine wissenschaftliche Arbeit über die klinischen und neuropsychologischen Wirkungen beim Anhören dieser Tonpaare geschrieben hat, der Nachrichtenagentur AFP. Die Töne könnten im Hirn langsame Aktivitätswellen zur Entspannung oder schnelle Wellen zur Förderung von Konzentration und Aufmerksamkeit erzeugen.

Führend bei den Hör-Drogen ist die Website I-Doser.com. Dort hat der Nutzer die Auswahl zwischen fast 200 Hörproben zu Preisen zwischen 2,50 und 199,95 Euro. Voraussetzung für die Wirksamkeit der Tonkollagen ist laut den Betreibern ein Stereo-Kopfhörer, damit die Töne in beide Ohren dringen.

Eine der teuersten Hör-Drogen namens "Tor zum Hades" führt den Nutzer laut Anbieter 30 Minuten lang in einen schrecklichen Alptraum. Die Wirkung ende aber sofort, wenn die Töne abgeschaltet würden, tröstete Forgeot. Allerdings könne der langfristige Konsum von Hör-Drogen wie bei Psychopharmaka auch Schlafstörungen oder Angstzuständen verursachen. Ein Suchtpotential haben die Hör-Drogen laut Forgeot aber nicht. Es trete kein Gewöhnungseffekt ein und der Konsument verspüre auch nicht den Drang, die Dosis zu erhöhen.

(AFP)
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