Jährlicher Schaden bei 290 Milliarden Euro Internetkriminalität - eine Million Opfer täglich

Düsseldorf · Immer mehr Kriminelle tummeln sich im Netz. Eine Million Menschen fallen ihnen täglich zum Opfer - Tendenz steigend, wie Experten befürchten. Über Gegenstrategien beraten Fachleute nun in Berlin.

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Foto: dpa, Franziska Koark

Sicherheitsexperten aus 60 Nationen beraten ab heute (Dienstag/8.20 Uhr) in Berlin über den Kampf gegen Kriminelle im Internet. Mehr als 1000 Vertreter von Polizei, Sicherheitsbehörden und Politik kommen zum zweitägigen Europäischen Polizeikongress in der Hauptstadt zusammen.

Als Redner werden unter anderen Experten der internationalen Polizeiorganisationen Interpol und Europol erwartet, außerdem Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen.

Fachleute beklagen eine wachsende Gefahr durch Kriminalität im Netz. Nach Angaben der EU werden weltweit jeden Tag eine Millionen Menschen Opfer von Internetkriminalität.

Hohe Dunkelziffer

Der Schaden beläuft sich demnach pro Jahr auf rund 290 Milliarden Euro. Die Delikte reichen von gehackten Banküberweisungen über Datenklau und digitale Erpressung bis zur bandenmäßigen Verbreitung von Kinderpornos.

In Deutschland stagnierten die Fallzahlen zuletzt. 2011 gab es rund 60 000 Fälle von Cyberkriminalität, wie aus dem jüngsten Lagebild des Bundeskriminalamts (BKA) hervorgeht.

Der verursachte Schaden sei allerdings gewachsen, die Dunkelziffer sei sehr hoch und die Täter agierten immer professioneller. Einen Grund zur Entwarnung gebe es deshalb nicht, mahnen BKA-Experten.

Beim Polizeikongress beraten die Fachleute bis Mittwoch über Schutz und Sicherheit im digitalen Raum. Ein linkes Bündnis hat Proteste am Rande der Tagung angekündigt.

Bei einer Demonstration gegen den Kongress mit etwa 650 Menschen aus linken und autonomen Gruppen war es am Samstagabend zu Ausschreitungen gekommen. Die Berliner Polizei rechnet aber nicht mit weiteren Krawallen.

(dpa/csr/das)
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