Schwere Vorwürfe gegen YouTube Indizierte Nazi-Videos im Netz

Mainz (RPO). "Neonazis veröffentlichen indizierte Videos ungehindert auf Youtube "- die Vorwürfe eines TV-Magazins haben es in sich. Unter anderem sei der antisemitische NS-Propagandafilm "Jud Süss" dabei, ebenso wie ein Video zu dem indizierten Lied "KuKluxKlan" von der Rockgruppe "Kommando Freisler".

 ARCHIV: Rechtsextreme Teilnehmer der von der NPD und deren Jugendorganisation, den Jungen Nationalen, angemeldeten Kundg

ARCHIV: Rechtsextreme Teilnehmer der von der NPD und deren Jugendorganisation, den Jungen Nationalen, angemeldeten Kundg

Foto: ddp, ddp

Auch der kriegsverherrlichende Clip "Sturmführer in der SS" zum Lied der Gruppe "Landser" ist sei bereits seit acht Monaten bei "YouTube" abrufbar. In dieser Zeit sei dieser Film mehr als 400.000 mal angeklickt worden. Ein anderer Clip zeige, nachdem von einem abgebrannten Asylbewerberwohnheim gesungen wird, eine Sprechblase: "Alle töten".

Wie das ARD-Magazin "Report Mainz" berichtet, hat "Jugendschutz.net", die zentrale Stelle für die Einhaltung des Jugendschutzes im Internet, "YouTube" in den vergangenen Monaten in mehr als hundert Fällen abgemahnt, ohne dass die Firma die Filme aus ihrem Angebot herausgenommen hätte. Vielmehr sei auf die Abmahnungen überhaupt keine Reaktion erfolgt.

Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Samuel Korn, sagte dazu zu "Report Mainz": "Ich erwarte, dass die Staatsanwaltschaft, dass die Behörden, dass auch die Bundesregierung gegebenenfalls dagegen eintritt und dagegen vorgeht. " Auch der Zentralrat erwägt demnach eine Strafanzeige gegen "YouTube".

Auf dem Videotauschportal YouTube, das dem US-Unternehmen Google gehört, können Internet-Nutzer weltweit Videos einstellen. Das können sowohl Ausschnitte aus TV-Sendungen oder Filmen als auch selbstgedrehte Videos sein. Sie sind für alle Internet-Nutzer zugänglich.

(afp2)
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