Ansturm auf Apple-Läden Händler melden Lieferengpässe beim iPhone 5
New York · Das frisch erschienene iPhone 5 verkauft sich wie geschnitten Brot. In vielen Verkaufsstellen in den USA kam es am Wochenende zu Engpässen. Zeitgleich legt Hersteller Apple im Rechtsstreit mit Samsung nach. Mehrere Modelle sollen verboten werden. Zudem verlangt Apple mehr als 700 Millionen Dollar.
Der Ansturm auf das neue iPhone hat die Regale in den Apple-Stores nahezu leergeräumt. Zwar gaben die meisten Geschäfte an, sie verfügten auch weiterhin über Exemplare des begehrten Smartphones, allerdings nicht in allen Varianten.
Stichproben der Nachrichtenagentur AP in etwa einem Dutzend Geschäften am Samstag ergaben, dass viele Läden nur noch wenige iPhones auf Lager hatten.In einem Geschäft in New York waren zwar noch die Versionen mit 32- und 64 Gigabyte Speicher erhältlich, es gab aber keine mehr mit 16 GB. Eine andere Verkaufsstelle in St. Pauls im US-Staat Minnesota gab an, es habe nur noch die teuerste Version mit 64 GB auf Lager.
"Bevor wir aufmachten, standen wir schon fast ohne da", sagte Verkäufer Eric Rayburn in Phoenix im US-Staat Arizona.
Oftmals kommt es in den ersten Tagen des Verkaufs von Apple-Produkten wegen der großen Nachfrage zu Lieferengpässen. Nach Angaben von Apple sollen online bestellte Telefone in drei bis vier Wochen beim Kunden sein.
Erste Verkaufszahlen wollte Apple am Montag veröffentlichen. In den ersten drei Tagen nach dem Verkaufsstart des vorherigen iPhone-Modells 4S verkaufte Apple nach eigenen Angaben vier Millionen Geräte.
Trotz der Verkaufserfolge legt Apple derweil im Patentkrieg mit Samsung nach. Der iPhone- und iPad-Hersteller beantragte eine einstweilige Verfügung für ein Verkaufsverbot aller Samsung-Produkte in den USA, die aus seiner Sicht seine Urheberrechte verletzten. Das könnte auch Samsungs Smartphone-Flaggschiff Galaxy S III betreffen.
Zudem forderte der US-Konzern von dem südkoreanischen Rivalen zusätzliche 707 Millionen Dollar Entschädigung zu den bereits im August vor dem US-Gericht erstrittenen knapp 1,1 Milliarden Dollar.
Die Anwälte des Konzerns reichten am Samstagmorgen ihre Forderung bei einem Bundesgericht in San José ein. Zur Begründung erklärte Apple, Samsung habe Technologie und Design von Apple kopiert und damit irreparablen Schaden angerichtet.
"Samsung hat mit seinen unrechtmäßigen Verkäufen von iPhone- und iPad-Klonen außergewöhnliche Gewinne eingefahren, indem es Apple Marktanteile, Umsätze und Gewinne abnahm", erklärten die Apple-Anwälte in ihrem Schreiben. Der massive Schaden für die Produktidentität des iPhones sei nicht rückgängig zu machen
Samsung reagierte am Samstag umgehend und forderte das US-Gericht auf, den Prozess neu aufzulegen. Der Smartphone-Weltmarktführer teilte mit, er habe nicht genug Zeit gehabt, auf die Vorwürfe von Apple angemessen zu reagieren.
Richterin Lucy Koh hat für den 6. Dezember eine Anhörung zu dem Urteil angesetzt. Samsung hat angekündigt, es werde Berufung eingehen, wenn Kohl den Forderungen nicht nachgebe. Ein Geschworenengericht entschied Ende August, dass Samsung Patente und Geschmacksmuster von Apple verletzte.
Im Kampf um die Vorherrschaft im lukrativen Boom-Geschäft mit Smartphones und Tablet-Computern überziehen sich Apple und Samsung weltweit mit Klagen. Insgesamt streiten sie sich in zehn Ländern vor Gericht. Auch Apples brandneues iPhone 5 nahm Samsung schon ins Visier. Zuletzt musste der Elektronikriese aber vermehrt Niederlagen einstecken.