Daten leicht verfügbar Hacker gefährden Herzschrittmacher

Washington (RPO). Wissenschaftler aus den USA warnen eindringlich vor einer Manipulation von Herzschrittmachern und anderen medizintechnischen Geräten durch Hacker. Diese können sich zu leicht Zugriff auf Patientendaten verschaffen, sie abändern und so das das Leben der Patienten in Gefahr bringen.

Das brachte eine am Mittwoch in den USA vorgestellte Studie hervor. Einem Forscherteam sei es in Labortests gelungen, Signale eines Implantierbaren Kardioverter-Defibrillatoren (ICD) abzufangen. Das Gerät habe persönliche Angaben zum Patienten sowie zur Behandlung enthalten. Mit einer selbstgebauten Maschine konnten die Forscher die abgefangenen Daten verändern und so Einfluss auf die Abgabe von Elektroschocks nehmen.

Mit dem technischen Fortschritt werde auch die Reichweite von Herzschrittmachern und ähnlichen Geräten größer, wodurch die Gefahr einer Einflussnahme von außen - beispielsweise über das Internet - wachse. Bislang gebe es keine Informationen über Hacker-Angriffe auf Träger von Herzschrittmachern oder ICD-Geräten.

Ziel der Studie sei es, die Hersteller medizintechnischer Geräte auf die Bedeutung von Sicherheit und Datenschutz hinzuweisen, erklärte der Computerwissenschaftler Kevin Fu von der Universität von Massachusetts. Zwar gebe es bereits einige Sicherheitsvorkehrungen, diese seien aber ausbaufähig. Die von Experten überprüfte Studie soll im Mai auf einem Symposium in Kalifornien präsentiert und veröffentlicht werden.

(afp)
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