Kolumne Digital Die Fußball-WM demnächst auch virtuell?
Düsseldorf · eSports-Formate sind weltweit auf dem Vormarsch. Ab 2022 sogar olympische Disziplinen. Werden auch die nächsten Fußballweltmeisterschaften virtuell ausgetragen?
Ist das Sport oder kann das weg? eSports, gesprochen „Ih-Sports“, sind aus deutschen Kinderzimmern nicht mehr wegzudenken. Dabei handelt es sich um Computerspiel-Wettbewerbe, die sich über viele Stunden, manchmal sogar Tage hinziehen. Beliebt sind Egoshooter, aber auch Fantasy oder Fußball-Simulationsspiele. Gespielt wird in Teams, die via Internet miteinander verbunden sind.
Während hierzulande noch diskutiert wird, ob das Phänomen eSports ernstzunehmen ist, gibt es in vielen Ländern bereits Profi-Ligen, die an traditionelle Vereine angedockt sind. Schon heute locken eSports-Turniere Tausende der meist jungen Fans in die Hallen und Arenen. In Deutschland experimentieren Clubs wie z.B. Schalke, Wolfsburg, der VfB Stuttgart oder Leipzig mit eigenen Mannschaften und versuchen dadurch Nachwuchs zu rekrutieren.
Ab 2022 ist eSports olympisch
Die amerikanische Basketball-Liga hat gerade ihren eigenen eSports-Ableger gestartet. Ab 2022 ist eSports sogar olympisch: Das Asiatische Olympische Komitee hat eSports für die Asienspiele offiziell ins Programm aufgenommen. Kein Wunder: Allein China zählt rund 100 Millionen begeisterte eSports-Anhänger - ein gigantischer Markt. Den Profi-Spielern winken Preisgelder und Sponsorengelder von bis zu einer Million US-Dollar.
Ob die Fußball-WM demnächst auch virtuell ausgetragen wird, ist noch nicht bekannt. DFB-Präsident Reinhard Grindel hofft, dass es nicht so weit kommt. „eSports ist für mich kein Sport“, sagt er. Doch wer weiß, wie lange er diese Position noch aufrecht erhalten kann? Zur Sicherheit sollten wir mit gutem Beispiel vorangehen und schon heute mit dem Training beginnen. Am besten vor dem Bildschirm mit Bier und Kartoffelchips. Ich finde das sind wir unserem Land schuldig.
