Sechs Seiten erhielten "Internet-Oscar" Grimme Online Award: Wenn GZSZ die Tagesschau aussticht

Bergisch Gladbach (rpo). Mit dem begehrten Online Award des Adolf-Grimme-Instituts sind in diesem Jahr sechs herausragende Internet-Angebote mit Bezug zum Fernsehen ausgezeichnet worden. Dabei gab es so manche Überraschung. Unter anderem stach die RTL-Soap Gute Zeiten, schlechte Zeiten (GZSZ) die Tagesschau aus.

Für preiswürdig hielten die Juroren unter anderem die Begleitseite zur Wissenschaftssendung "Planet Wissen" von WDR und SWR sowie zum Fernsehfilm "Stauffenberg" des SWR. Der Publikumspreis ging an die Webseite der RTL-Soap "Gute Zeiten, schlechte Zeiten", die sich in einem "Kopf-an-Kopf-Rennen" gegen die Online-Seite der Tagesschau durchgesetzt hatte.

Der vierte Grimme Online Award wurde am Dienstagabend im Rahmen einer festlichen Gala auf Schloss Bensberg verliehen. Durch die Veranstaltung führte die Moderatorin Barbara Schöneberger. Gaststar des Abends war der britische Hollywood-Schauspieler Jeremy Irons, der den Publikumspreis übergab. Zu den Laudatoren gehörten die Schauspielerin Cosma Shiva Hagen und RTL-Moderatorin Susanne Kronzucker.

Die Jury hatte sich unter 24 nominierten Seiten entscheiden müssen. In der Kategorie "TV" vergab sie insgesamt drei Preise: Ausgezeichnet wurden neben "Planet Wissen" und "Stauffenberg" auch die Webseite zum Dossier "Verkehrsunfälle - das verdrängte Massensterben" von BR-Online. Die Jury würdigte die "ungewöhnliche journalistische Qualität" des Online-Angebots.

In der Kategorie "Web-Media" ging der Internet-Oscar an "Dem Ersin und Börek Show", das Forum der beiden deutsch-türkischen Comicfiguren Ersin und Börek, sowie an die Webseite "Der Film Poem". Diese setzt mit Unterstützung namhafter Schauspieler deutsche Lyrik in Bilder um. In der Kategorie "Medienjournalismus" ging der Grimme-Online an das private Web-Magazin "Die Gegenwart".

Grimme-Chef Bernd Gäbler lobte das breite Spektrum der nominierten Angebote und die hohe journalistische Qualität der ausgezeichneten Webseiten. Der diesjährige Grimme-Online-Award beweise, dass sich Aktualität und Nützlichkeit mit anspruchsvoller Ästhetik hervorragend vereinbaren lasse. Das Internet werde zu einem "wesentlichen Träger von Bildungsinhalten und Wissensvermittlung", betonte er.

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