Kampf gegen "Content-Farmen" Google verbessert Qualität der Suchergebnisse

Düsseldorf (RPO). Der Suchmaschinenbetreiber Google hat eine weitreichende Änderung an seinem Suchalgorithmus vorgenommen: Künftig sollen hochwertige Inhalte in den Trefferlisten weiter oben stehen. So genannte "Content-Farmen" haben das Nachsehen.

Googles Top-Suchbegriffe 2010
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Foto: AP

Die Recherche im Internet ist manchmal eine mühevolle Angelegenheit. Bei der Suche nach Informationen präsentieren Suchmaschinen wie Google oder Yahoo neben nützlichen Treffern auch Seiten, deren Inhalte nur allgemeiner Natur oder veraltet sind.

Professionelle Anbieter haben sich darauf spezialisiert, tausende von Internetseiten mit oftmals wenig aussagekräftigen oder nur kopierten Inhalten zu überschwemmen. Diese sind so angelegt, dass sie von den Suchmaschinen in den Ergebnislisten stets weit vorn aufgeführt werden und so die nichtahnenden Nutzer anlocken. In diesem Zusammenhang war bereits von "Suchmaschinen-Spam" die Rede.

Die Klicks der User bringen diesen Anbietern, den so genannten "Content-Farmen", Werbeeinnahmen. Hier hat sich inzwischen ein ganzer Industriezweig herausgebildet, der Internet-Inhalte für Suchmaschinen optimiert. Das Prinzip dahinter: Der Such-Algorithmus von Google, ein ähnlich gut gehütetes Geheimnis wie die Rezeptur von Coca Cola, arbeitet bei der Suche und Kategorisierung der Inhalte im Netz nach bestimmten Kriterien.

Kommt das gesuchte Wort beispielsweise in der Überschrift eines Online-Artikels vor, erhöht dies das Suchmaschinenranking, also die Positionierung des Inhalts auf der Trefferliste. Ein hohes Ranking kann nicht nur für die "Content Farmen", sondern auch für andere Unternehmen wie Online-Händler bares Geld bedeuten.

Für die Nutzer sind die Billig-Inhalte zwar nicht gefährlich, aber ärgerlich. Deswegen hat Google in den vergangenen Monaten einige Änderungen am Algorithmus vorgenommen. In der Nacht zum Freitag wurde das letzte Update aktiviert. "Wir wollen den Leuten schnellstmöglich die wichtigsten Antworten auf ihre Suchanfragen geben", erklärten die Verantwortlichen im offiziellen Google-Blog zur Begründung. Das Update solle das Ranking von "qualitativ minderwertigen Seiten" herabsetzen. Tiefergehende, originäre Inhalte hingegen sollen hochgestuft werden.

Von der Änderung sind nach Google-Angaben 11,8 Prozent aller Suchanfragen betroffen. Das Update wurde zunächst nur für die US-amerikanische Seite durchgeführt, alle anderen Länder sollen demnächst folgen.

(ndi/top)
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