Medienbericht Google scannt Häuser auch per Laser

Hannover (RPO). Der umstrittene Internetdienst Google Streetview sammelt offenbar mehr Daten als bislang angenommen. Die Google-Autos, die Haus für Haus in Deutschland fotografieren und auch persönliche Daten privater WLAN-Netze gespeichert haben, scannen laut einem Medienbericht auch Häuserfronten mit Lasern ab.

Schräge Bilder bei Google Street View
30 Bilder

Schräge Bilder bei Google Street View

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Dies habe am Montag ein Google-Sprecher bestätigt. Datenschützer kritisierten die zusätzliche Datenerhebung, mit der das Unternehmen später im größeren Stil dreidimensionale Stadtansichten im Internet bereitstellen möchte. "Wir fordern von dem Unternehmen eine detaillierte Erklärung", sagte Schleswig-Holsteins oberster Datenschützer, Thilo Weichert, der "Hanoversche Allgemeine Zeitung" (Dienstagausgabe).

Die Datenschützer drohen wegen der jüngsten Vorwürfe gegen den Internet­riesen mit einer Anzeige. "Das Mitlesen von persönlichen E-Mails ist unzweifelhaft ein Straftatbestand, bei den anderen Erhebungen prüfen wir noch", sagte Weichert. Wie am Wochenende bekannt wurde, hatte der Google für seinen umstrittenen Straßenfoto-Dienst Streetview auch persönliche Nutzerdaten aus drahtlosen Computernetzwerken aufgezeichnet, darunter womöglich Teile von E-Mails. Google hatte sich entschuldigt und versichert, die Daten seien durch eine "Panne" gespeichert worden.

Nach Recherchen der Zeitung hat Google für die großflächigen Scans von Gebäuden Lasertechnik eingesetzt, wie sie auch an den Mautbrücken genutzt werde. Nach Angaben des Google-Sprechers sei es "nicht nötig", sich das großflächige Scannen von Gebäuden genehmigen zu lassen. Sein Unternehmen habe bereits vor zwei Wochen die Öffentlichkeit über die Scans informiert. In mehreren Blog-Einträgen des Unternehmens von 2009 und 2010 fänden sich zudem Hinweise auf die Lasertechnik. Die Google-Autos fahren seit drei Jahren durch Deutschlands Straßen.

(DDP/felt)
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