Nach nur hundert Tagen Google-Browser Chrome ist nicht mehr beta

Mountain View/USA (RPO). Rund 100 Tage ist es her, dass der Browser Chrome von Google auf den Markt geworfen wurde. Nun hat er offiziell seine Testphase verlassen.

Was "Chrome" alles kann
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Für Google ist das ein ungewöhnlich schneller Schritt, einige andere Produkte des Internetkonzerns verbrachten oder verbringen Jahre im Beta-Stadium. Es zeigt aber auch, welche Bedeutung Google dem Browser Chrome beimisst.

Mit Chrome möchte Google die Web-Surfer weg von den anderen Browser wie Microsofts Internet Explorer und dem Firefox von Mozilla locken und gleichzeitig Werbung für eigene Online-Anwendungen machen, die mit Chrome noch besser laufen sollen. So will Google noch mehr über die Einstellungen und Gewohnheiten der Nutzer erfahren, um die Ergebnisse der Suchmaschine optimieren zu können.

Es gibt zwar seit der Einführung des Browsers am 2. September inzwischen wohl einige Millionen Nutzer, von den Marktführern ist Chrome aber noch weit entfernt. Der Internet Explorer liegt je nach Schätzung der verschiedenen Marktbeobachter bei rund 70 Prozent Marktanteil, der Firefox kommt auf rund 20 Prozent, Safari von Apple ist mit weniger als zehn Prozent dritter. Chrome hat derzeit weniger als ein Prozent.

Google erklärte, Verbesserungen in der Stabilität und bei der Sicherheit des Browsers seien der Grund, weshalb Chrome nicht mehr im Beta-Status sei. Unter anderem laufe jetzt das Abspielen von Videos und Tondateien besser, Webseiten würden schneller geladen. Auch die Kontrolle über die persönlichen Daten sei verbessert worden. Ob dies den Bedenken der Datenschützer, die die Beta-Version von Chrome noch stark wegen des Datenhungers kritisiert hatten, Rechnung trägt, bleibt noch abzuwarten.

Andere populäre Produkte von Google hatten und haben es nicht so leicht wie Chrome, ihren Beta-Status zu verlieren. Der 2002 gestartete News-Bereich in der Suche war mehr als drei Jahre offiziell in der Testphase, das kostenlose Mail-Angebot Gmail oder Googlemail ist nach viereinhalb Jahren immer noch Beta. Weshalb das so ist, konnte auch Google-Sprecher Jason Freidenfelds nicht genau sagen. Er erklärte in einer E-Mail nur, es gebe "sehr hohe interne Maßstäbe für Consumer-Produkte", bevor diese den Beta-Status verlassen könnten.

(AP)
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