Studie des Statistischen Bundesamtes Fast jeder Vierte hat keinen Internetanschluss

Wiesbaden · Mit dem Handy ins soziale Netzwerk, mit dem USB-Stick unterwegs Daten austauschen und E-Mails mobil checken und daheim die ganze Welt des Internets nutzen. Fast scheint es, als wäre jeder Deutsche immer und überall im Internet. Doch nach der jüngsten Erhebung des Statistischen Bundesamt verzichtet noch immer jeder Vierte darauf.

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Foto: AFP

"Kein Bedarf" - so einfach lautet die häufigste Begründung derjenigen, die daheim auf einen Internetanschluss verzichten. Allerdings wurde von den Statistikern nicht nachgefragt, warum dieser Bedarf nicht besteht. Festgestellt wurde nur, dass zu den "Verzichtern" vor allem Ein- und Zweifamilienhaushalte zählen, in denen keine Kinder unter 16 Jahren leben.

Anzunehmen ist, dass einige von ihnen zu den älteren Semsterns gehören, die sich mit dem Internet nichts mehr beschäftigen wollen oder können. Aber auch diejenigen kommen in Frage, die vielleicht den ganzen Tag bei der Arbeit im Internet sind und dann zu Hause den Bildschirm einfach auslassen wollen.

Acht Prozent per Handy im Netz

Andere Gründe für den Verzicht sind fehlende Kenntnisse des Mediums Internet, aber auch Sicherheitsbedenken angesichts ständiger Meldungen von Betrug im Netz oder Hackerangriffen. Dazu kommen aber auch Argumente wie Anschaffungs- oder Unterhaltungskosten.

Allerdings wird die Zahl der Nichtnutzer auch von Jahr zu Jahr weniger - sicherlich auch dank des Siegeszuges des Smartphones. Denn fast überall sieht man inzwischen Menschen, die mit ihrem Handy mal schnell ihre E-Mails checken, manche nutzen es auch als Ersatz für das Internet daheim. Acht Prozent der Haushalte nutzen das Netz über diesen Weg, wie die Statistiker angaben.

Die (N)Onliner-Studie der Initiative D21 hat diese Zahl im vergangenen Sommer noch mit 1,9 Prozent (inklusive UMTS-Stick-Nutzer) angegeben. Allerdings ist die Datenbasis auch eine andere. Dennoch sind die Ergebnisse ein wenig vergleichbar, waren doch laut (N)onliner Atlas 72 Prozent der Deutschen im Sommer 2010 online.

Doch zurück zu den aktuellen Daten. Laut diesen nutzen viele Haushalte gleich mehrere Anschlüsse, um ins Netz zu kommen. Daran ist deutlich zu erkennen, wie allumfassend das Internet inzwischen auch den Privatbereich bestimmt. Und wenn ins Netz, dann soll es für die meisten auch möglichst schnell gehen.

93 Prozent nutzen Breitbandverbindung

Und so nutzen 93 Prozent der privaten Haushalte mit Internet einen Breitbandanschluss, wobei DSL mit 82 Prozent ganz vorn in der Rangliste der meist genutzten Anschlüsse liegt. Die verschiedenen Kabelanschlüsse nutzen 29 Prozent der Deutschen, danach folgen Smartphones oder auch USB-Sticks.

Doch auch das Modem verschwindet noch immer nicht aus jedem deutschen Haushalt. Im (N)Onliner 2010 waren es noch 16 Prozent, die diese Verbindungsart nutzten, laut den aktuellen Daten sind es nur noch fünf Prozent.

Es ist abzusehen, dass die Zahl der Modem- wie die der Nichtnutzer Stück für Stück doch noch geringer wird, je besser und auch schneller gerade die mobile Technik wird. Und schon jetzt zeichnet sich ab, dass die mehrfache Internetnutzung immer mehr zum Alltag wird - egal ob im Beruf oder im Privatleben.

(das)
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