"Weltweites Bündnis" reagiert auf grenzüberschreitendes Phänomen EU und 21 Länder gegen Kinderpornos im Netz

Brüssel · Die 27 EU-Staaten, die USA und weitere 20 Länder wollen im Kampf gegen Kinderpornografie im Internet ihre Kräfte bündeln. Dafür soll ein "weltweites Bündnis" gegündet werden.

Am Mittwoch sollten Vertreter der 48 Länder unter der Schirmherrschaft von Belgiens Königin Paola in Brüssel ein "weltweites Bündnis" gegen den Missbrauch ins Leben rufen, wie die Europäische Kommission am Dienstag in Brüssel mitteilte. Die Teilnehmer wollen demnach Verpflichtungen eingehen, was die Aufklärung der Verbrechen, die Verfolgung der Täter, den Schutz der Opfer und das Erschweren des Zugangs zu Kinderpornos im Netz angeht.

Die Initiative für das Bündnis reagiert auf die Schliche der Täter: Zwar besitzt die EU vergleichsweise scharfe Gesetze auf dem fraglichen Feld. Doch oft liegen die Internetserver in den USA oder anderen Ländern, viele der Verbrechen selbst werden in asiatischen Ländern begangen und gefilmt, wie die Kommission erklärte. An dem Bündnis teilnehmen wollen unter anderen Kambodscha, Thailand, Vietnam und die Philippinen. Weitere Länder könnten sich später anschließen.

"Hinter jedem einzelnen Bild eines missbrauchten Kindes verbirgt sich ein hilfloses, ausgebeutetes Opfer", hieß es in der Mitteilung der Kommission. Schätzungen zufolge zirkulierten schon jetzt mehr als eine Million Bilder sexuell ausgebeuteter und missbrauchter Kinder im Internet - und laut Zahlen der Vereinten Nationen kämen jedes Jahr rund 50.000 Bilder hinzu.

(AFP)
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