Panda-Dame ist "Gesicht des Jahres" Die #pandagate-Affäre empört die Briten

London · Alljährlich wählt die BBC ihre Persönlichkeiten des Jahres. Dieses Mal sorgte die britische Rundfunkanstalt mit ihrer Auswahl bei den Frauen des Jahres für Diskussionen. Für Dezember wurde nämlich Tian Tian als "Frau des Monats" ausgewählt - dabei handelte es sich weniger um eine Frau, vielmehr wurde ein Panda-Weibchen zu einem der "Gesichter des Jahres" gekürt.

Das sind die "Gesichter des Jahres 2011"
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Das sind die "Gesichter des Jahres 2011"

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Tian Tian alias Sweety wurde zusammen mit einem weiteren Panda Anfang Dezember vom Zoo in Peking vorläufig nach Edinburgh umgesiedelt. Die Freude im ganzen Land war groß, da es sich um die ersten Pandas handelte, die seit knapp 20 Jahren in Großbritannien lebten.

Eine Welle der Empörung ging durch die sozialen Netzwerke. Auf Twitter hat sich inzwischen der Hashtag #pandagate etabliert. Unter dem Stichwort ist seit der Veröffentlichung eine hitzige Diskussion darüber ausgebrochen, ob es richtig ist, ein Tier in die Liste der Frauen des Jahres aufzunehmen oder nicht.

Das große Pandamonium

"Ich liebe Pandas aber nicht als eines der 'Gesichter des Jahres'. Danke BBC", twitterte etwa Emilie Coudrat. Stefan Vermaak griff den Autor des Artikels direkt an: "Jemand versucht lustig zu sein und hat dabei vollkommen die Pointe verfehlt. Überlass die Comedy den Comedians, Bob Chaundy", schrieb er.

Andere Nutzer wieder können die Aufregung über #pandagate nicht nachvollziehen. "Also hat die BBC einen Panda als weibliches "Gesicht des Jahres" ausgewählt... Na und? Ich verstehe nicht, warum das frauenfeindlich ist?", twitterte Christine Tannous.

Der freiberufliche Journalist Bob Chaundy, dessen Name unter dem BBC-Artikel erscheint, hat sich selbst bereits zu den Vorwürfen geäußert. Er räumte gegenüber dem "Guardian" ein, dass die Auswahl auch für ihn ein wenig seltsam gewesen sei. Diese habe er auch nicht alleine getroffen.

Vielmehr wurden die Vorschläge von BBC-Redakteuren gesammelt und von ihm zusammengeschrieben. "Ich habe mir selbst zwei blaue Augen von meiner Frau eingefangen wegen dieses Pandamoniums", twitterte Chaundy später.

(rm/rai)
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