Nach dem Unfall bei "Wetten, dass..?" Die Internetgemeinschaft ist entsetzt

Düsseldorf (RPO). Zwei Tage nach dem Abbruch der ZDF-Sendung "Wetten, dass..?" sind die Menschen in Deutschland noch immer schockiert über den schweren Unfall des Wettkandidaten Samuel. In sozialen Netzwerken stellen sie die Frage der Verantwortlichkeit und diskutieren zudem über eine Panne einer österreichischen Zeitung.

Schwere Zwischenfälle in TV-Shows
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Foto: dapd

Selten zuvor hatte der Facebook-Account von "Wetten, dass..?" wohl so viele Kommentare. Direkt nach dem Unfall gingen die Internetnutzer online und kommentierten den Abbruch der Sendung. Fast 1700 Kommentare während der Unterbrechung, zwischen 800 und 900 in den späteren Einträgen. Und immer wieder fragen sich die Menschen: Wie geht es eigentlich dem Kandidaten.

Auch bei Twitter gehört der tragische Unfall zu den Themen mit unzähligen Einträgen. So kommentiert etwa ein User die Entscheidung des ZDF, die Sicherheitsstandards zu überdenken, mit den Worten: "Warum erst nach dieser Katastrophe? Früher hatten bereits Teilnehmer viel Glück." In eine ähnliche Richtung geht ein weiterer Kommentar. Da heißt es: "Und ein großes Wunder, dass in 29 Jahren bei derart waghalsigen Wetten erst jetzt was passiert." Ein anderer fragt: "Warum erlaubt das ZDF eine so riskante Wette?"

Quotenkampf in aller Munde

Es ist die Frage nach dem Kampf um Quote, die auch die Nutzer im Internet beschäftigt. Ähnlich, wie sie auch in den Kommentaren der Tageszeitungen gestellt wird. So schreibt etwa die "Freie Presse" in Chemnitz: "Was ein Kandidat anbietet, ist das eine, was der Sender letztlich zulässt, das andere. Im Zweifel müssen Menschen auch vor sich selbst geschützt werden." Und die "Thüringische Landeszeitung" bemerkt: "Wer Kandidat sein will, muss etwas bieten. Nur: Es kann nicht sein, dass das aussichtsreichste Gebot das eigene Leben ist. 'Wetten dass..?' hat seine Unschuld verloren."

Und alle beschäftigt die Frage, wie es mit der Sendung weitergehen kann nach so einem schweren Unglück. So schreibt der "Weser-Kurier": "Die fast 30 Jahre alte Wetten-dass-Geschichte ist reich an abenteuerlichen, gefährlichen Einsätzen." Und die "Main Post" aus Würzburg kommentiert: "Thomas Gottschalk hat am Samstag gar nicht erst versucht, über den Unfall hinwegzumoderieren. Die Programmmacher sollten es ihm gleichtun. Denn ihre Unterhaltungssendungen können sich auch im positiven Sinne von so manchen Niederungen des deutschen Fernsehalltags abheben, ohne gleich langweilig zu werden."

Es ist wohl vor allem die Tatsache, dass ein solcher Unfall in einer öffentlich-rechtlichen Sendung geschehen konnte, welche das Ausmaß der Tragödie so schwerwiegend erscheinen lässt. Denn auch bei anderen Sendungen ist bereits der ein oder andere Unfall geschehen - allerdings nie in einem solchen Ausmaß.

Panne bei österreichischer Zeitung

Doch liegt das alles allein an den Fernsehmachern selbst? Diese Frage stellt sich zumindest ein User bei Facebook. Er schreibt: "Warum möchte eigentlich niemand so unspektakuläre Wetten ansehen. Sind wir Fernsehzuschauerschon so abgestumpft, dass es immer höher, schneller, weiter muss?"

Und ein anderer bemerkt, dass er sich die Sendung schon lange nicht mehr anschaue, weil es eigentlich gar nicht mehr um die Wetten gehe, sondern nur um die Prominenz. Sogar eine Gruppe wurde sofort eingerichtet mit dem Namen "Wir schämen uns für solche Wetten".

Bei Twitter hat inzwischen ein ganz anderer Aspekt für zahlreiche Einträge und Diskussionen gesorgt - denn offenbar gab es eine Panne bei der Zeitung "Österreich", über die mehrere Webseiten mit Abdruck des Titelblattes berichten.

Das Blatt titelte demnach am Sonntag: "So rockte Robbie Gottschalk". Und im Innenteil hieß es, als habe der Unfall nie stattgefunden: "Gottschalk: Robbie holte die Show aus dem Koma." Auf der Webseite der Zeitung allerdings wird inzwischen ausführlich über den Unfall berichtet.

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