"Lux Aurumque" begeistert im Internet Der Zauber eines virtuellen Chores
Düsseldorf (RPO). 185 Stimmen aus zwölf Ländern unterschiedlicher Kontinente bilden den Chor "Lux Aurumque" - doch die Sänger sind sich noch nie begegnet. Eric Whitacre hat den größten virtuellen Chor der Welt geschaffen. Die Komposition aus 243 Tonspuren sowie Videos ist bei Youtube zu bewundern.

"Lux Aurumque" - ein Chor fürs Internet
Die Scheinwerfer der virtuellen Bühne strahlen die 185 Sängerinnen und Sänger an, vor ihnen Eric Whitacre und dirigiert. Doch der Komponist ist ebenso wie sein Chor nur als Videobild zu sehen. Ihr Lied "Lux Aurumque" klingt jedoch so klar und monumental, als hätten sie monatelang gemeinsam geprobt. Seit März begeistert das Video die Internetgemeinde, es wurde fast eine Million-mal angeklickt. "Das ist eine der genialsten Nutzungsmöglichkeiten von Youtube und der Talente von Menschen aus aller Welt. Es ist wirklich inspirierend", kommentiert User "greggjustgregg" das Video.
Ein Wunder ist die professionelle Umsetzung der Idee jedoch nicht, denn der 40-jährige Whitacre gehört auch zu den namhaftesten Komponisten und Dirigenten. Er schreibt für Chöre aber auch für Blasmusik, Streicherensemble und elektronische Musik. Der Amerikaner kam mit 18 Jahren am College zum Chorgesang. Das änderte seine Leben, schreibt Whitacre auf seiner Website. Mit 21 Jahren verfasste er seine erstes Konzertstück. Und er machte aus der Leidenschaft seinen Beruf. Whitacres schloss ein Musikstudium an der Juilliard School of Music in New York ab.
Außerhalb der Welt der Kulturinteressierten wurde Whitacre, der mit seiner Frau, der Sopranistin Hila Plitman und seinem Sohn in Los Angeles lebt, durch sein virtuelles Chorprojekt berühmt. Er rief Sänger dazu auf, ihm Videos mit ihrem Gesangspart des Liedes "Lux Aurumque" zu schicken. Natürlich gab es genaue Vorgaben — und Noten. Jeder Teilnehmer hat daheim am Computer seinen Part eingesungen. Whitacre schuf aus den Ton- und Bildaufnahmen schließlich das Chorkonzert. Unter den 185 Sängern, die es in das Video egschafft haben, sind auch vier aus Deutschland.
Inspiriert zu dem virtuellen Chor wurde Whitacre von einem weiblichen Fan. Sie schickte dem Komponisten ein Video zu, auf dem sie sein Stück "Sleep" acapella singt. Whitacre war begeistert: "Ich dachte , Oh mein Gott", sagte er in einem Interview bei 3Sat. Auf dem Sofa hatte er dann die Idee, sich die unterschiedlichen Parts aus aller Welt zuschicken zu lassen, sie zu arrangieren und bei Youtube der Öffentlichkeit zu zeigen. Seitdem schwärmt auch die Internetgemeinde für Chorgesang.