Am 12. März weltweit Cyber-Demo gegen die Feinde des Internets

Berlin (RPO). Es ist eine weltweite Demonstration gegen die Länder, in denen das Recht auf freie Meinungsäußerung nichts wert ist. Am Mittwoch ist Aktionstag gegen die Feinde des Internets. Weltweit können Internet-User sich beteiligen und ihre Meinung in den entsprechenden Hauptstädten kundtun.

Cyber-Demo gegen die Feinde des Internets
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Möglich ist das virtuell. Wer die Aktionsseite besucht kann auswählen, in welchen Ländern er protestieren möchte. Initiator der Aktion ist die Organisation Reporter ohne Grenzen. Seit 11 Uhr läuft die Online-Demo gegen Internetzensur. Unter www.rsf.org kann jeder 24 Stunden lang etwa auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking oder auf dem kubanischen Platz der Revolution gegen Zensur des World Wide Web protestieren.

Wer die Seite besucht, betrachtet zunächste den Globus. Daneben findet er eine Liste mit neun verfügbaren Demonstrationensplätzen vor: Er kann in China, Kuba, Ägypten, Burma, Eritrea, Nordkorea, Tunesien, Turkmenistan oder Vietnam protestieren. In diesen Ländern ist laut der Journalisten-Organisation die Meinungsfreiheit im Internet beziehungsweise der Zugang zum Internet massiv eingeschränkt.

"Von nun an werden wir jedes Jahr am 12. März Aktionen organisieren, um auf die weltweit zunehmende Internetzensur aufmerksam zu machen", kündigten Reporter ohne Grenzen im Vorfeld an. "Wir hoffen, dass sich möglichst viele auf dem virtuellen 'Platz des Himmlischen Friedens' in Peking, dem kubanischen 'Platz der Revolution' oder in den Straßen Rangoons in Burma versammeln. Mindestens 63 Online-Dissidenten sitzen derzeit weltweit hinter Gittern." Allein im vergangenen Jahr seien 2600 Internetseiten, Blogs und Diskussionsforen abgeschaltet oder gesperrt worden.

Reporter ohne Grenzen hat zudem seine Liste der "Feinde des Internets" aktualisiert. 15 Länder, die neben den traditionellen Medien auch das Internet massiv zensieren, sind darauf verzeichnet. Neu hinzugekommen sind dieses Jahr Äthiopien und Simbabwe. Wie schon in den Jahren zuvor sind aufgeführt: Ägypten, Burma, China, Kuba, Iran, Nordkorea, Saudi-Arabien, Syrien, Tunesien, Turkmenistan, Usbekistan, Vietnam und Weißrussland.

Zusätzlich listet ROG elf weitere Länder, die sie in Zukunft besonders beobachten wollen: Bahrain, Eritrea, Gambia, Jemen, Jordanien, Libyen, Malaysia, Sri Lanka, Tadschikistan, Thailand und die Vereinigten Arabischen Emirate. Anders als die "Feinde des Internets" ließen diese Länder zwar keine Blogger festnehmen und zensierten das Internet auch nicht massiv. Dennoch gebe es dort immer wieder Ansätze der Zensur.

(tmn)
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