Konsum-Festspiele Was Sie zum Black Friday und Cyber Monday 2022 wissen müssen
Düsseldorf · Black Friday und Cyber Monday sind Einkaufstage, auf die sich der Einzelhandel auch 2022 wieder besonders freut. In Deutschland winken der Branche an diesen Tagen noch vor dem eigentlichen Weihnachtsgeschäft Umsätze in mehrfacher Milliardenhöhe.
Der vierte Donnerstag im November ist für die Vereinigten Staaten ein bedeutsamer Tag. Da feiert die Nation Thanksgiving, ihr Erntedankfest, an dem die Menschen traditionell Truthahn beispielsweise mit Kartoffeln und Kürbis essen. In großer Runde, weil aus allen Landesteilen die ganze Familie und Freunde zusammenströmen. Flughäfen und Bahnhöfe sind voll von Menschen, die quer durchs Land reisen. Und weil die Amerikaner den Brückentagen so wenig abgeneigt sind wie wir, gilt der Freitag danach als Beginn eines langen Wochenendes, das die Familie gemeinsam verbringt. Zum Beispiel mit Shoppen.
Wann findet der „Black Friday“ statt?
Der Freitag nach Thanksgiving (in diesem Jahr der 25. November) ist der „Black Friday“ („schwarzer Freitag“), der Start in die Weihnachtssaison des Einzelhandels. Dies wiederum nicht nur jenseits des Atlantiks, sondern auch bei uns.
Wann findet der „Cyber Monday“, die „Black Week“ und die „Cyber-Week“ statt?
Der „Black Friday“ ist nicht mehr der einzige große Verkaufstag. Da wäre noch der „Cyber Monday“ am 28. November, der ursprünglich eine Reaktion des Online-Handels in den USA auf das Vorpreschen der stationären Konkurrenz war. Nicht nur am Freitag und am Montag danach gibt es Schnäppchen zu ergattern, sondern auch an dem Wochenende dazwischen und während der gesamten folgenden Woche, der „Black Week“, die vom 21. bis 28 November stattfindet. Die „Cyber Week“ findet vom 28. November bis zum 4. Dezember statt.
Woher kommt der Name „Black Friday“?
Erklärungsversuche gibt es mehr als einen. Zum Beispiel den, dass die Händler an diesem Tag schwarze Hände bekommen vom Geldzählen, weil sie so viel verkauft haben (was wir in Zeiten zunehmender bargeldloser Zahlungen nicht glauben mögen, schon gar nicht bei den kreditkarten-versessenen Amerikanern). Oder die Begründung, dass dieser Tag für die Branche einen ganz wesentlichen Beitrag liefert, damit sie schwarze Zahlen schreibt. Oder jene, dass die Scharen von Einkäufern auf den Shopping-Meilen wie eine einzige schwarze Masse erscheinen. Was der Wahrheit am nächsten kommen könnte. Denn überliefert ist, dass die Polizei von Philadelphia 1966 den Tag als „Black Friday“ ausgerufen haben soll. Die Beamten sorgten sich wegen überfüllter Einkaufswege, wegen Staus auf den Straßen, wegen Belagerungszuständen vor den Geschäften, vor denen die Menschen schon nachts campierten. In Kalifornien warteten 2014 zwei Frauen 22 Tage auf den „BlackFriday“ in ihrem Wunschgeschäft. Mit Campingstuhl, Musik und Büchern. Wenn man Zeit genug hat ...
Was bedeutet der „Black Friday“ für die Wirtschaft?
Der„Black Friday“ kommt also aus den USA, und er ist für viele Händler der umsatzstärkste Tag des Jahres. Auch im deutschen Einzelhandel winken dann Umsätze in mehrfacher Milliardenhöhe, immer stärker aus dem Online-Geschäft, erst recht in Zeiten der Pandemie. Eine konkrete Prognose will der Branchenverband HDE voraussichtlich Mitte November vorlegen. Die Deutschen haben das Vorbild aus den USA übrigens 2006 übernommen.
Wie viel Geld geben Menschen an den Aktionstagen aus?
Online-Shopping ist wie gesagt en vogue. Die meisten wollten im vergangenen Jahr Netz nach Rabatten suchen; nur 14 Prozent der Befragten einer Umfrage bei statista planten 2021 dafür im Ladenlokal unterwegs zu sein. Das dürfte sich auch 2022 kaum ändern. In diesem Jahr wird erwartet, dass die durchschnittlichen Ausgaben je Kunde am Aktionstag bei rund 300 Euro liegen werden.
Wie viel können Sie am „Black Friday“ sparen?
Wie viel Vergünstigungen es gibt, lässt sich nicht pauschal beantworten. Manche Händler geben Nachlässe auf alle Waren im Sortiment, andere machen bereits verbilligte Angebote noch ein bisschen billiger, oder sie fahren die Normalpreise für einzelne Artikel runter. Die Rabatte fallen zu unterschiedlichen Tageszeiten unterschiedlich hoch aus.
Bei diesen Schnäppchen ist Vorsicht geboten
Verbraucherschützer warnen vor den Verlockungen vermeintlicher Schnäppchen. Oft würden Geschäfte unter dem Deckmantel „Black Friday“ Ladenhüter anbieten. Mitunter seien online auch sogenannte Fakeshops am Werk, die die Kunden abkassieren wollten: Sobald jemand auf einen Link zu einer Website mit angeblichen Schnäppchen klickt, greifen die Betrüger dann Kreditkartendaten ab.
Welche Probleme gibt es beim „Black Friday“ 2022?
Trotz großem Interesse an Aktionstagen, wie dem „Black Friday“ oder „Cyber Monday“ wird diesmal kein Rekordjahr erwartet. „In diesem Jahr wird aus unserer Einschätzung kein weiterer Rekord gebrochen. Viele Konsumenten sind vorsichtig bei ihren Konsumausgaben geworden. Gründe sind die unsichere geopolitische Situation und die Inflation befindet sich auf einem Rekordniveau. Der Gesamtumsatz des Handels wird sich am Black Friday Wochenende wieder im einstelligen Milliarden Euro Bereich bewegen“, erklärt Konrad Kreid, Geschäftsführer der Black Friday GmbH.