Facebook-Highlight in Siegen Bizarrer Parkplatzstreit führt zu Massenparty

Siegen ist eine Stadt, an der viele schon einmal vorbeigefahren sind. Immerhin führt die A45, auch bekannt als Sauerlandlinie, nahe der Stadt entlang. Siegen hat aber deutlich mehr zu bieten. Das beweist jetzt ein bizarrer Parkplatzstreit an der Uni, der sich via Facebook verbreitete und zu einer Massenparty führte.

 Dieses Bild war der Stein des Anstoßes.

Dieses Bild war der Stein des Anstoßes.

Foto: Facebook

Alles fing damit an, dass die Studentin D. am 13. Juni ihren Wagen, einen weißen Peugeot, besteigen wollte. Das gestaltete sich als schwierig, weil das Fahrzeug im Uni-eigenen Parkhaus so perfekt von einem Golf zugeparkt war, dass kein Blatt Papier mehr dazwischen gepasst hätte.

Nein, sie rief daraufhin nicht den Parkhauswächter und zunächst auch nicht die Polizei. Vielmehr griff sie zum Smartphone, nahm das Unglück auf und postete das Foto samt einer dem guten Benehmen etwas entgleisten Aufforderung ("Kann sich der Idiot.....bitte zum Parkhaus bewegen...") bei der Facebookgruppe der Uni.

Nun sollte man meinen - und im Allgemeinen ist es ja auch so -, dass unverschämte Parker nicht den allerbesten Stand in der Bevölkerung haben. Hier jedoch kam es anders.

Viele Mitglieder der Gruppe zeigten sich beeindruckt ob der unglaublichen Einparkkünste des Golffahrers. Dann, bei genauerer Betrachtung des geposteten Fotos, entdeckten die Gruppenmitglieder ein Detail, welches die Stimmung endgültig gegen die verzweifelte Studentin D. kippen ließ: Sie war die eigentliche Parksünderin, denn ihr Peugeot stand doch tatsächlich über zwei Parkplätze, die weiße Linie verlief genau unter ihrem Wagen hindurch.

Auf die Belehrung, doch erst einmal einparken zu üben, folgten dann einige wüste Beschimpfungen durch die Studentin ("oberdreiste Vollidioten", "hirnverbrannte Vollidioten") und schließlich der Ruf nach der Polizei.

Die Sache war für das sonst so beschauliche Siegen inzwischen so spannend geworden, dass die ersten Kommilitonen sich aufmachten in das Parkhaus, um von dort live zu berichten. Demzufolge schrie D. in Anwesenheit der Polizei wohl laut herum und konnte dann offenbar recht problemlos durch die Beifahrertür in ihr Auto gelangen.

Das war's dann - könnte man meinen. Doch inzwischen hatte der Golffahrer bei den Siegener Studenten einen Gott-gleichen Stand erreicht und viele dürsteten nur danach, ihm persönlich begegnen zu dürfen. Unzählige von ihnen zogen also los, um seiner Ankunft im Parkhaus zu harren ("Und wenn es Tages dauert").

Wie lange es genau dauert, weiß wohl niemand mehr so genau. Irgendwann jedoch kam der Besitzer des Golfs und wurde von der anwesenden Studentenschar frenetisch gefeiert. Zeugnis davon liefert das Video unten.

(csr)
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