US-Website löscht Mohammed-Karikaturen Bangladesch hebt Facebook-Sperre wieder auf

Dhaka (RPO). Nach der Entfernung ilamkritischer Inhalte hat Bangladesch die Sperre des Internet-Netzwerks Facebook wieder freigegeben. Die Website des US-Unternehmens sei wieder frei zugänglich, sagte der Vize-Chef der zuständigen Aufsichtsbehörde BTRC, Hasan Mahmud Delwar.

Facebook in Zahlen
5 Bilder

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Die Behörde hatte Facebook vor einer Woche gesperrt, weil die Website "die religiösen Gefühle der muslimischen Bevölkerungsmehrheit im Land verletzt" habe. Außer Mohammed-Karikaturen seien "anstößige Bilder" von Führungspersonen des Landes wie Regierungschefin Sheikh Hasina Wajed und ihrem Vater Mujibur Rahman, des ersten Präsidenten von Bangladesch, veröffentlicht worden. Facebook habe die beanstandeten Inhalte nun gelöscht.

Facebook äußerte sich zunächst nicht zur Aufhebung der Sperre. Die Zeitung "The Daily Star" zitierte aus einem Brief des Facebook-Sicherheitsmanagers Joe Sullivan an die BTRC. Darin sagte Sullivan zu, dass Facebook Verfahrensweisen entwickeln werde, um künftig anstößige Inhalte zu entfernen.

Auf einer Facebook-Seite hatte ein westliches Mitglied des Netzwerks zur Einsendung von Karikaturen des Propheten Mohammed aufgerufen. Tausende Menschen in Bangladesch hatten gegen die Zeichnungen protestiert. Ein Mann wurde im Zusammenhang mit den Bildern festgenommen. Fast 90 Prozent der 144 Millionen Einwohner Bangladeschs sind Muslime.

Schon drei Tage vor Bangladesch hatte das benachbarte Pakistan die Facebook-Seiten, das Video-Portal YouTube sowie rund 1200 Websites wegen "blasphemischer" Inhalte gesperrt. In zahlreichen Städten des Landes fanden Demonstrationen gegen das US-Internetunternehmen statt. Ende Mai beschloss die Regierung, die Sperren wieder aufzuheben.

(AFP/jre)
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