Attacke in Slowenien 400 Menschen "liken" live bei Facebook gezeigten Totschlag

Ljubljana · Nach einer live bei Facebook gezeigten tödlichen Attacke auf einen Mann in Slowenien müssen die mutmaßlichen Täter vorerst in Gewahrsam bleiben. Aber nicht nur die Tat selbst macht sprachlos - auch die Reaktionen einiger Zuschauer sind unfassbar.

Attacke in Slowenien: 400 Menschen "liken" live bei Facebook gezeigten Totschlag
Foto: rtr, RD/JS

Der zuständige Richter habe dies nach einer Befragung der zwei Männer angeordnet, sagte Polizeisprecherin Alenka Drenik am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.

In dem Live-Video bei Facebook war am Montagabend zu sehen, wie einer der beiden Verdächtigen das 26-jährige Opfer trat und schlug, auch als dieses bereits bewusstlos am Boden lag. Der andere filmte und streamte die Tat live in dem sozialen Netzwerk. Als die Polizei am Tatort eintraf, lebte das Opfer noch. Am Dienstag erlag der Mann seinen Verletzungen. Die beiden 20 und 29 Jahre alten mutmaßlichen Täter wurden am Tatort festgenommen.

Den Berichten zufolge brauchte die Polizei mehrere Stunden, um das 20-minütige Video aus dem Netz zu nehmen. Bis dahin wurde das Video bereits 250.000 Mal angeschaut, 400 Mal wurde die "Gefällt Mir"-Funktion angeklickt.

Es ist nicht das erste Mal, dass Facebooks Live-Funktion in die Kritik gerät. Im Januar waren in Schweden drei Männer wegen des Verdachts festgenommen worden, eine Frau vergewaltigt und dies live auf Facebook gezeigt zu haben. Ebenfalls im Januar war vier Menschen in Chicago vorgeworfen worden, einen behinderten Mann gefangen gehalten und belästigt und dies live bei Facebook gezeigt zu haben.

(felt/AFP)
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