Dale Price wechselt täglich die Verkleidung An jedem Morgen winkt der Albtraum-Vater

Düsseldorf (RPO). In den USA hat ein Vater seinen 15-jährigen Sohn jeden Morgen am Schulbus verabschiedet. Das allein kann Pubertierenden die Schamesröte ins Gesicht treiben. Der Amerikaner Dale Price aber winkte jeden Morgen in einem neuen Kostüm – eins bunter als das andere. Im Internet hat er es damit inzwischen zu internationaler Berühmtheit gebracht.

Vater winkt Sohn täglich im Kostüm
15 Bilder

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Düsseldorf (RPO). In den USA hat ein Vater seinen 15-jährigen Sohn jeden Morgen am Schulbus verabschiedet. Das allein kann Pubertierenden die Schamesröte ins Gesicht treiben. Der Amerikaner Dale Price aber winkte jeden Morgen in einem neuen Kostüm — eins bunter als das andere. Im Internet hat er es damit inzwischen zu internationaler Berühmtheit gebracht.

Am 25. August 2010 verabschiedete der Amerikaner Dale Price mit seiner Frau Rochelle das erste Mal seinen Sohn Rain vor der Haustür. Direkt vor der Haustür holte ihn der Schulbus auf seiner neuen Route ab, die Reihen schon dicht besetzt von Mitschülern. Schauplatz ist das kleine Städtchen American Fork im Bundesstaat Utah, 50 Kilometer südlich von Salt Lake City.

"Dale und ich genossen es, unserem Sohn zum Abschied zuzuwinken," schreibt Rochelle später im Internet-Blog der Familie. Sie zeigt sich überzeugt: Eine bessere Art, seinem Teenager-Sohn an seinem ersten Schultag ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern, gibt es nicht.

Dare nahm sich das ganz offensichtlich zu Herzen. Auch am 26. August verabschiedete er Rain vor der Haustür, diesmal aber verkleidet im Dress der Football-Spieler der San Diego Chargers. Tags darauf wiederholte sich das Spektakel. Der liebende Vater hatte sich einen Helm aus der Science-Fiction-Reihe "Star Wars" aufgesetzt. All das dokumentiert die Familie mit Fotos in ihrem Blog. "Ich hoffe, unser Sohn weiß unseren Einsatz für ihn zu schätzen", steht neben den Fotos.

"Als er er das erste Mal getan hat, war es ein Schock für mich", erzählte der peinlich berührte Teenager Rain den Medien. "Du willst deinen Vater einfach nicht in einem Hochzeitskleid sehen, wie er dir im Schulbus zuwinkt." Der sieht das ganz anders und beschreibt sein Verkleidungsritual als Liebeserklärung an seinen Sohn. "So zeigen wir ihm, dass er uns wirklich etwas bedeutet, das aber auf eine etwas andere Weise", sagt Price.

Seine Schulkameraden fanden seinen Vater aber durchaus unterhaltsam, winkten dem Karnevals-Papa zurück und feuerten ihn so nur noch mehr an. Mit sichtbarem Erfolg. Dare winkte unverdrossen weiter, mal als Braut, mal als schwuler Polizist, als Gandalf, als Batman, auf der Toilette sitzend oder auch als Meerjungfrau verkleidet. 170 Verkleidungen sind es unter dem Strich geworden, alle sind im Blog der Familie zu sehen und kommentiert. Der Name des Internetauftritts steht für sich: das Blog heißt waveatthebus, zu deutsch Winken am Bus.

Es dauerte nicht lange bis erste lokale Medien anklopften. Die Abschiedszeremonie der Familie Price war schon bald im Morgenfernsehen zu sehen. Der Sender berichtete live von der Haustür, die Familie Price wurde zunehmend prominent. Auch der Blog bekam mehr direkte Reaktionen aus aller Welt. Die meisten davon fielen positiv aus, wenn auch ironisch durchsetzt.

Seit dem Wochenende ist Schluss mit dem Karneval in Utah. Die Schulzeit ist vorbei. Am 3. Juni winkte Dare seinem inzwischen 16-jährigen Sohn ein letztes Mal. Für die Abschiedskostümierung hatte er er sich als Pirat zurechtgemacht. Die Beinprothese, die er trägt, ist übrigens kein Teil der Verkleidung, sondern echt.

Über die ganzen Wochen und Monate ist er seinem Motto treu geblieben, nie zweimal dassselbe Kostüm zu verwenden. Einen Großteil lieh er sich bei Nachbarn, insgesamt will er nicht mehr als 50 US-Dollar in die ganze Kostümsache investiert haben, wie Ehefrau Rochelle im Blog versichert. Von nun an sei Dare aber nur noch ein Vater, der einfach zuhause bleibt und die drei Kinder betreut.

"Ich hoffe, dies begleitet ihn für den Rest seines Lebens", sagt Dale dem US-Sender ksl.com. "Er kann das vielleicht für seine eigenen Kinder gebrauchen und ihnen sagen: 'Wenn Ihr meint, dass ich peinlich bin, solltet Ihr Euch Euren Großvater anschauen."

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