Sorge vor Diskriminierung von Schwarzen Microsoft und Amazon verweigern US-Polizei Gesichtserkennungssoftware

San Francisco · Nach Amazon hat auch der US-Technologiegigant Microsoft angekündigt, der Polizei vorerst keinen Zugang zu seiner Gesichtserkennungssoftware zu gewähren. Konzernchef Brad Smith sagte, Microsoft habe die Technologie bislang nicht an die Polizei verkauft.

Dies werde sich solange nicht ändern, bis ein auf "Menschenrechten" basierendes Gesetz den Umgang mit solcher Software regle. Hintergrund sind Sorgen vor einer möglichen Diskriminierung von Schwarzen und anderen Minderheiten.

"Wir werden Gesichtserkennungstechnologie solange nicht an Polizeibehörden in den USA verkaufen, bis es ein nationales Gesetz gibt, das auf Menschenrechten basiert und diese Technologie reguliert", sagte Smith bei einer Veranstaltung der Zeitung "Washington Post". Beim Einsatz der Technologie müssten die Menschenrechte gewahrt werden.

Zuvor hatte Amazon der US-Polizei die Anwendung seiner Gesichtserkennungssoftware bis auf weiteres untersagt. Mit dem Schritt reagierte Amazon auf die Kritik von Aktivisten, die sich für die Rechte von Minderheiten einsetzen. Sie warnen, Gesichtserkennungssoftware sowie Beobachtungskameras von Amazon könnten von den US-Behörden für diskriminierende Maßnahmen gegen Afroamerikaner und andere Minderheiten missbraucht werden.

Die öffentliche Diskussion um die Diskriminierung von Schwarzen und anderen Minderheiten hatte in den vergangenen Wochen nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz stark an Fahrt gewonnen. Landesweit fanden Proteste gegen Rassismus statt.

(felt/AFP)
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