Datenbrille Microsoft: "Hololens" soll 2016 auf den Markt

Redmond · Microsoft hat mit der Präsentation seiner Hololens-Datenbrille für Erstaunen und Begeisterung gesorgt. Der Fahrplan zum Marktstart sieht jetzt eine Veröffentlichung im Jahr 2016 vor. Spieler werden sich allerdings noch etwas gedulden müssen.

 Mit der "Hololens" sollen sich digitale Inhalte in die reale Welt übertragen lassen.

Mit der "Hololens" sollen sich digitale Inhalte in die reale Welt übertragen lassen.

Foto: dpa, wst

Microsoft hat vor gut acht Monaten mit Hololens für viel Staunen und ehrliche Begeisterung gesorgt. Nun gibt es langsam einen Fahrplan für den Marktstart der Hologramm-Brille. Während Spiele-Enthusiasten auf die Brille warten, wird sie zunächst im All erprobt.

Microsoft drückt bei seiner Hologramm-Brille Hololens aufs Tempo. Eine erste Version könnte laut Medienberichten im kommenden Jahr verfügbar sein. Das bestätigte eine Firmen-Sprecherin gegenüber "Recode". Die erste Version sei allerdings zunächst nur für Entwickler und Unternehmen gedacht. Auf einer Konferenz des Cloud-Spezialisten Salesforce in San Francisco sprach Microsoft-Chef Satya Nadella zuvor davon, Hololens sei auf dem Weg einer "Fünf-Jahres-Reise".

Microsoft hatte Hololens im Januar vorgestellt und damit viel Aufmerksamkeit erregt. Sie soll auch ohne Verbindung zu einem Computer funktionieren. Anders als Brillen für virtuelle Realität wie die Oculus Rift oder Sonys PlayStation VR taucht der Nutzer nicht komplett in eine digitale Welt ein, sondern kann virtuelle Gegenstände in der realen Welt platzieren und bewegen.

Bis es erste Anwendungen geben wird, dürfte jedoch noch einige Zeit verstreichen. Erste Einsatzbereiche sieht Microsoft vor allem im Unternehmens- und Forschungsbereich. Einem Bericht von "Technology Review" zufolge will die NASA ihre Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS mit der Brille ausstatten. Auch Architektur oder Medizin gelten als besonders erfolgversprechende Einsatzgebiete.

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Foto: Twitter/@TheGamerBeast

Virtuelle Realität (VR) und die sogenannte Augmented Reality gelten in der Technologie-Branche als große Zukunftstrends. Erste kommerzielle VR-Brillen gibt es bereits auf dem Markt. Für das erste Halbjahr 2016 hatte Sony seine PlayStation VR angekündigt. Mit der Brille sollen Nutzer von Computer- und Videospielen auf der Konsole direkt in das Spielgeschehen eintauchen können.

Noch wird in der Spiele-Branche aber heiß darüber diskutiert, wie künftige Szenarien überhaupt aussehen könnten. Viele Nutzer klagen über Schwindel oder Übelkeit, wenn sie sich eine gewisse Zeit in einer geschlossenen virtuellen Welt aufhalten. Dieses Problem dürfte allerdings nicht die Hololens betreffen, da sie die reale Welt nicht völlig ausblendet.

Generell gilt die Spielebranche als einer der wichtigsten Treiber für die neuen Technologien. Auf der Spielemesse E3 in Los Angeles demonstrierte Microsoft zuletzt, wie sich Szenen aus dem Spiel Minecraft mit der Brille in den Raum projizieren und per Handbewegung und Sprache steuern lassen. Bis ein solches Szenario für Gamer Alltag wird, dürfte es aber sicher noch fünf Jahre dauern.

(dpa)
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