Port Royale: Intelligenter Zeitvertreib

In Caracas gibt es nie genug Rum, und auf Martinique sind die Zuckerpreise niedrig. Wer sich mit dem PC-Spiel "Port Royale" in die frühe Neuzeit begibt, lernt schnell die Gesetze von Angebot und Nachfrage.

Das komplexe Simulationsspiel bietet tagelangen Stoff für intelligenten Zeitvertreib auf karibischen Inseln, woran auch die vielen Details der 3D-Grafik, die lebensnahe Soundkulisse und die große, erst nach und nach zu erschließende Spielwelt ihren Anteil haben.

Wer schon den Vorgänger "Patrizier 2" kennt, wird sich mit dem neuen Segler-Abenteuer schnell zurecht finden. Der Spieler startet im Jahr 1570 mit einem Vermögen von 12.000 Goldstücken, einer stattlichen Brigg und einem Lagerhaus in der Stadt Margarita, die der Position auf der Karte nach wohl im heutigen Venezuela liegt. Zwischen Lager, Stadt und Schiff können beliebig Waren hin- und hergeschoben oder verkauft werden, wobei Getreide, Rum, Salz, Holz, Ziegel und anderes mehr zur Verfügung stehen. Die Preise richten sich nach Angebot und Nachfrage und werden in Echtzeit berechnet.

Durch geschicktes Ausnutzen von Engpässen bei bestimmten Gütern in den Städten der Region werden Handelsgewinne erzielt. Damit steigt nicht nur das Vermögen, sondern auch das Ansehen - schließlich soll es der Spieler einmal zum Gouverneur bringen. Wofür neben dem Handel auch die Produktion wichtig ist. Und auch dabei ist einiges zu beachten. Wenn beispielsweise die Rum-Brennerei kein Holz und keinen Zucker mehr hat, kommt die Produktion zum Erliegen. Der Lohn für die Arbeiter muss aber trotzdem gezahlt werden.

Gewinne lassen sich in den Kauf weiterer Schiffe investieren, ein Konvoi umfasst bis zu zehn Segler. Auf hoher See kann es zu heftigen Gefechten mit Piraten oder den Schiffen anderer Kolonialmächte kommen, wobei jede siegreich überstandene Schlacht Erfahrungspunkte bringt, die den Aufstieg vom Gehilfen bis zum Kapitän eines Konvois befördern. Aber: Je höher der Rang, desto schwieriger die Aufgaben.

Man sieht: Die Wege zu Reichtum und Ruhm sind lang und mühsam. Denn der besondere Reiz des multiplayer-fähigen Spiels liegt in der Vielfalt der ständig gleichzeitig zu beachtenden Umstände. Zwar lassen sich einige Aktionen automatisieren, aber wenn man sich nicht immer wieder um alles kümmert, sinkt die Moral der Matrosen wie das eigene Ansehen in der Stadt.

Der Gouverneur bleibt gnädig gestimmt, wenn man ein Spital errichtet oder Geld für die Ausbesserung der Befestigungsanlagen gibt. Und auch ab und an in die Kirche zu gehen und per Mausklick zu beten, kann nicht schaden . . .

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort